Leipzig. Wegen Terrorverdachts haben Bundespolizei und Bundeskriminalamt (BKA) in Leipzig zwei Wohnungen durchsucht. Es habe Hinweise auf einen möglichen geplanten Anschlag gegeben, teilte das BKA in Wiesbaden am Donnerstag mit. Bei der Razzia am Dienstag sei aber nichts in dieser Richtung gefunden worden. Festnahmen gab es nicht. Um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden, wolle man vorerst keine weiteren Details nennen, sagte eine Sprecherin.
Bei der Razzia sei auch die Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei zum Einsatz gekommen, sagte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU). „Derzeit laufen die Auswertungen der Materialien, die bei diesem Einsatz beschlagnahmt worden sind.“ Da die Federführung beim Bundeskriminalamt liege, könne er nichts Näheres dazu sagen.
Medienberichten zufolge sollen Computer, Unterlagen und Mobiltelefone beschlagnahmt worden sein, aber keine Waffen oder Sprengstoff. Bei den Verdächtigen soll es sich um zwei Männer mit tunesischen Wurzeln handeln. Das alles könne sie nicht bestätigen, sagte die Sprecherin.
Nach Angaben von Ulbig hat es in Sachsen bisher rund ein Dutzend Terrorhinweise gegeben. „In aller Regel sind das sehr abstrakte Hinweise auf Menschen, die vermeintlich Terroristen sind, dem IS zuzuordnen.“ Allen Hinweisen werde nachgegangen, bislang habe sich aber kein Verdacht erhärtet. Die abstrakte Bedrohungslage bleibe eine Herausforderung, an der mit hohem Engagement gearbeitet werde, sagte Ulbig. „Konkret hat sich für Sachsen derzeit noch nichts ergeben.“ (dpa)