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Wozu doch eine Seilwinde gut ist

28 Einsätze im letzten Jahr fordern die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute in Klitten. Ihr neues Fahrzeug besteht dabei seine Bewährungsprobe.

Von Rolf Ullmann
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Thomas Rehle, Lars Lehmann und Hartmut Kosubek (von links) erhalten die Auszeichnung als „Feuerwehrmann des Jahres“ in der Freiwilligen Feuerwehr Klitten.
Thomas Rehle, Lars Lehmann und Hartmut Kosubek (von links) erhalten die Auszeichnung als „Feuerwehrmann des Jahres“ in der Freiwilligen Feuerwehr Klitten. © Foto: Rolf Ullmann

Während der Jahreshauptversammlung der Wehr lässt Thomas Biele die Übergabe des Fahrzeugs in Luckenwalde und die Probleme bis dahin vor den Anwesenden nochmals Revue passieren. Er richtet zugleich herzliche Worte des Dankes an den anwesenden Bürgermeister der Gemeinde Boxberg.

Denn für die Anschaffung des neuen Einsatzfahrzeuges hat die Gemeindeverwaltung sehr tief in ihre Taschen gegriffen. Von insgesamt 380.000 benötigten Euro übernimmt Boxberg immerhin 200.000 Euro. Die restlichen 180.000 Euro steuert der Landkreis Görlitz zu.

Der Weg zum neuen Einsatzfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Klitten gleicht einem Buch mit vielen, sehr vielen Kapiteln. Mehrmals haben die daran Beteiligten verschiedene Förderprogramme abgeklopft, haben Absagen erhalten und dennoch ihr Ziel stets im Auge behalten. Ihre Beharrlichkeit zeichnet sich schließlich aus. Denn am 14. Juli war es endlich so weit: Das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, kurz HLF 10, wurde in feierlicher Form von Bürgermeister Achim Junker an die Wehr übergeben. Nur wenige Tage später bewährte es sich zum ersten Mal in einem Einsatz.

Boxberg zahlt 200.000 Euro

Zur umfangreichen Ausrüstung des Einsatzfahrzeuges zählt neben einem Waldbrandset und einer Beleuchtungsanlage (einem sogenannten Moonball) auch eine Seilwinde. Auf die Ausstattung mit dieser Zusatztechnik hatten die Feuerwehrleute ausdrücklich gedrungen. Beim Herausziehen eines Kahnes vom Tauerwiesenteich bewährte sie sich hervorragend und dies setzt sich auch bei weiteren Aktionen im Verlauf von einigen der insgesamt 28 Einsätze im vergangenen Jahr fort. Bereits im März hätten die Kameraden sie gebraucht, als sie wohl zu ihrem kuriosesten Einsatz eben zu diesem Tauerwiesenteich gerufen wurden. Mit der Unterstützung des THW und der DLRG zogen sie damals einen Pkw an Land, dessen Fahrer offenbar die Eisdecke hatte testen wollen.

14 Mal fordert die Bekämpfung eines Brandes, darunter der Großbrand im Tagebau Reichwalde, die Kameraden. Große seelische Belastung bringt die technische Hilfeleistung nach dem Verkehrsunfall am 18. September auf der Bundesstraße 156 mit sich, der drei Menschenleben kostete.

Ingelore Ruge, die als Vertreterin des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt Görlitz an der Versammlung teilnimmt, zollt den Klittener Feuerwehrleuten großen und überaus verdienten Respekt. „Die Arbeit, die ihr leistet, kann man gar nicht oft genug würdigen“, sagt sie in ihren Grußworten. 18 Kameraden zählt die Einsatzabteilung derzeit. Über personelle Verstärkung aus den Reihen der Jugendfeuerwehr wären sie natürlich sehr froh. Hartmut Kosubek, der seit vielen Jahren als Leiter der Jugendfeuerwehr eine intensive Arbeit mit den derzeit 20 Mädchen und Jungen leistet, bedauert es sehr, wenn seine Schützlinge dann mit 16 oder 17 die Region auf der Suche nach einer Ausbildung verlassen.

Auf die Ausrichtung des 10. Kreiskinder- und Jugendfeuerwehrtages in Klitten blicken die daran Beteiligten stolz zurück.

Für ihre sechzigjährige Mitgliedschaft in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr erhielten die Kameraden Herbert Kupke und Rudi Köhler die verdiente Würdigung mit dem Ehrenkreuz.

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