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Wünsche-Bäumchen gepflanzt

Ein besonderer Apfelbaum steht jetzt im Garten des Marcolini-Hauses. Der Verein Muse im Fasanengarten will gern mehr pflanzen. Doch das ist schwierig.

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© Arvid Müller

Von Sven Görner

Moritzburg. Noch ist der Stamm dünn. Aber die kleine Gesellschaft überragt das Bäumchen schon. Am Montagmittag wurde es im Obstgarten des Marcolini-Hauses von Mitarbeitern des Moritzburger Barockschlosses und Mitgliedern des Vereins Muse im Fasanengarten gepflanzt. Und bildete damit symbolisch eine Brücke zwischen der erfolgreichen Winterausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Schloss und den am 1. Mai eröffneten beiden Sonderschauen im Fasanenschlösschen und dem dazugehörigen Hofküchengebäude.

Denn zusammen mit den Wurzeln kamen auch ganz viele mit Hanfschnur zusammengebundene Wunschzettel in den Boden. Die Wünsche hatten Besucher der Aschenbrödelschau aufgeschrieben. Wie Schlosschefin Ingrid Möbius sagte, reichten sie von tiefergehenden nach Gesundheit und Liebe bis hin zu ganz praktischen – einem Hündchen. „Das hat uns bewegt.“

Den Platz, den Sylvio Stelzer, der Besitzer und Betreiber des Marcolini-Hauses zur Verfügung gestellt hat, ist ein guter. Kommen auf die Wiese zwischen dem mit viel Liebe zum Detail und zur Historie restaurierten Haus und dem Hafen auch viele Hochzeitsgesellschaften. Schließlich kann man sich im Fasanenschlösschen in der warmen Jahreszeit trauen lassen.

Im vergangenen Herbst hatte ein jung vermähltes Paar, Melanie und Jan Keil aus Dresden, auch ein Apfelbäumchen in den Garten gepflanzt. Es war bereits das Dritte. Alle diese Bäume haben wie der am Montag ihren Ursprung im Fasanengarten. Denn am Rand der Wiese stand vor ein paar Jahren noch ein sehr alter Baum, dessen Reste inzwischen einem Sturm zum Opfer gefallen sind. Doch 2012 waren von diesem Reiser geschnitten und in einer Freiberger Baumschule veredelt worden. Mit einem ganz besonderen Ziel.

Der Muse-Verein möchte, die Bäumchen in den Fasanengarten pflanzen und so einen Beitrag zur Wiederherstellung des historischen Obstbaumrundwegs leisten. Einen Pflanzplan dafür gibt es seit 2009. Bestätigt ist der allerdings noch nicht. Denn er ist Bestandteil eines großen Bauantrags für die umfassenden Wiederherstellung und Neuordnung des Umfeldes des Fasanenschlösschens. Erst kürzlich wurden nach Auskunft des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) Archivunterlagen aus dem Jahr 1791 zum Standort und Pflanzabstand der Obstgehölze wiederentdeckt. Welche Obstgehölze genau vorhanden waren, müsse noch ermittelt und mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt werden. Bekannt ist bislang, dass Apfel- und Birnenbäume entlang des Rundweges standen.

Dem Muse-Verein läuft durch die lange Planung allerdings die Zeit davon. Denn spätesten dieses Jahr müssten die Bäumchen an ihren Bestimmungsort kommen.