Von Claudia Erbert
Hartha. Solange die Lichter noch an sind, sieht die Hartharena so gar nicht nach 1001 Nacht aus, die Bühne ist mit dem Vorhang verschlossen, es gibt keine Dekoration. Doch als der Vorhang nach einer kleinen Verzögerung aufgeht, beginnt die Reise. Statt auf Kulissen aus Pappe oder Stoff, setzen die Macher der Show auf moderne Videoprojektion. So sind die Zuschauer direkt zu Gast im Palast bei Prinzessin Arabica, die ihre Mutter bittet, auf den Markt gehen zu dürfen. Dort geht es bunt und fröhlich zu, sofort ist das Publikum in Bollywoodstimmung und klatscht mit.
Bei diesem Ausflug verliebt sich die Prinzessin in ihren Hofdiener Amir. Der gesamte erste Teil ist farbenfroh und lebhaft, die Namen der Tänze zeigen, dass die beiden noch nichts zu befürchten haben: „Ein Blick ins Herz“, „Das pure Glück“ und „Sternenzauber“ heißen die Stücke.
Verschiedene Tanzgruppen von Franziska Franz, die Sisters of Eastern Dance, Facettenreich, Wüstenzauber und Die Augen der Sphinx haben die Show gemeinsam vorbereitet und das Drehbuch von Melanie Ehrlich umgesetzt. Auch wenn es schwierig war, Termine zu finden, konnte zumindest in Teilen zusammen trainiert werden, auch wenn bis zum Schluss nicht alle Abläufe geprobt werden konnten. Doch unter Künstlern gilt eine unperfekte Generalprobe ja als Garant für eine gute Premiere.
Im zweiten Teil schlägt die Stimmung um, die Mutter der Prinzessin ist überhaupt nicht begeistert von der Beziehung ihrer Tochter zum Diener und verbietet jeden Kontakt. „Sturm der Verzweiflung“ und „Unendliche Sehnsucht“ heißen die Tänze zu düsterer Musik. Sophia Wolfram singt dazu und unterstreicht das Leiden der Liebenden. Das Publikum ist begeistert und klatscht nach jedem Tanz.
Eine der angekündigten Überraschungen kommt am Ende des zweiten Blocks: In schwarzen Kostümen mit nachleuchtenden Farben rocken die Perlen des Orients die Bühne, begeistert aktivieren die Gäste die ausgeteilten Knicklichter und schwenken sie im Takt.
Die Köchin Kerstin Zschoche überzeugt letztendlich Königin Birgit Richter, dass auch sie über Standesgrenzen hinweg geheiratet hat, sodass sie ihren Kindern Marie und Bruno, die Arabica und Amir spielen, ihren Segen für die gewünschte Hochzeit gibt. Dementsprechend wild und lebhaft geht es im dritten Teil zu, Rap-, Rock 'n' Roll- und Dancemusik erklingen und dennoch passen überall Bauchtanzbewegungen und die tollen bunten Kostüme der Tänzerinnen dazu.
Mit einem überragenden Solo zu einem Schlagzeugstück schließt Franziska Franz die Show, bevor sie alle Mitwirkenden zu einem großen Abschlusstanz auf die Bühne holt, wo alle mit Standing Ovations und minutenlangem Applaus belohnt werden.
Yvonne Gränz aus Döbeln war begeistert: „Es war eine wunderschöne Bauchtanzshow. Ich habe noch nie so wundervolle, bezaubernde Tänzerinnen in so fantastischen Kostümen gesehen. So eine tolle Show vergisst man nicht.“ Wie schon von der ersten Show wird es wieder eine DVD geben, die am Samstag vorbestellt werden konnte.