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Zaun doch noch nicht fertig

Ungarn hat 3800 Soldaten an die Grenze zu Serbien abkommandiert, die dort den Bau des 175 Kilometer langen Grenzzauns beschleunigen sollen.

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© Reuters

Budapest. Ungarn hat 3800 Soldaten an die Grenze zu Serbien abkommandiert, die dort den Bau des 175 Kilometer langen Grenzzauns beschleunigen sollen. Das sagte der neue Verteidigungsminister Istvan Simicsko am Freitag im ungarischen Privatsender TV2. Erste Aufgabe der Soldaten sei derzeit die Errichtung des Grenzzauns. Täglich müssten weitere zehn Kilometer fertig werden. „An der Grenze brauchen wir eine verstärkte Verteidigung, der Zaun reicht nicht“, betonte der Minister.

Ob die Armee die Grenzschutzpolizei verstärken darf, soll das Parlament am 21. September entscheiden. Der Grenzzaun war bereits am 31. August offiziell für fertiggestellt erklärt worden, tatsächlich steht er aber nur in Teilen in seiner ursprünglich geplanten Form. Auf weiten Strecken wurden nur eilig mehrere Rollen Nato-Draht übereinander gezogen, die eine niedrigere Absperrung ergeben als die geplanten vier Meter Höhe. Eigentlich soll der Zaun aus Maschendraht bestehen, der an Pfosten befestigt ist, mit einer Rolle Nato-Draht am oberen Teil.

Über die Balkanroute drängen immer mehr Flüchtlinge nach Westeuropa. Allein am Donnerstag wurden 5540 Menschen in Serbien registriert, wie der serbische Regierungschef Aleksandar Vucic mitteilte. (dpa)