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ZDFinfo zeigt die "Traumstraße der DDR"

Wer die Erstausstrahlung im März verpasst hat, kann die Reportage über die  B96 von Zittau nach Sassnitz am 27. September erneut sehen. Online geht's schon jetzt.

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Symbolbild.
Symbolbild. © Rafael Sampedro

Der "Roadtrip auf der Straße der Träume" wird noch einmal gezeigt: Der Film über die B96 zeichnet den Weg vom Zittauer Altstadtring bis auf die Insel Rügen nach - und ist am 27. September von 21.45 bis 22.30 Uhr bei ZDFinfo zu sehen. Die Erstausstrahlung lief Ende März im ZDF.  Dabei werden Städte und Menschen entlang der Strecke vorgestellt. 

In Zittau ist das Felix Matthias Weickelt. Der Musikpädagoge kam nach seinem Studium zurück. An seinem Beispiel thematisiert die Reportage den Mangel an jungen Leuten in der Stadt: "Die Jungen müssen bleiben und anpacken, denn hier kann man mittlerweile gut leben und hat große Chancen", sagt er. Auch die Produktionshallen des ehemaligen Robur-Werks werden gezeigt. Die Industriearchitektur steht unter Denkmalschutz und zerfällt immer mehr. Früher wurden hier Motoren, Achsen und Karosserierahmen für Lkw gefertigt. 5.000 Menschen waren im VEB Robur-Werke beschäftigt. Der letzte Direktor verhandelte nach der Wende mit der Treuhand. 1.200 Jobs sollten erhalten bleiben, doch 1991 wurde das Werk geschlossen.

Nur 13 Kilometer von Zittau entfernt steht direkt an der B96 in Oderwitz eines der Oberlausitzer Umgebindehäuser, die Feinbäckerei Otto. Seit 1894 ist das Haus ein familiengeführter Handwerksbetrieb und wird heute von Babette und Roman Otto geführt. In den vergangenen Jahren hat das Ehepaar viel investiert, beschäftigt 20 Angestellte und verwöhnt die Kunden mit alten und regionalen Rezepturen.

Erfolgreich produziert man auch in der Bierbrauerei in Eibau. Die Chefin Julia Böhmer hat einen großen Anteil daran. Seit 2010 hat sie die Ausrichtung des mittelständischen Unternehmens maßgeblich bestimmt und das Exportgeschäft angekurbelt. Eibauer Bier wird heute bis nach China, Japan, Russland und Korea exportiert.

Durch eine Hügellandschaft schlängelt sich die B96 weiter durch Ebersbach und Neugersdorf. Rund 6.000 Umgebindehäuser gibt es noch. Die alte Volksbauweise ist einmalig in Europa und prägt die Landschaft an diesem Teil der B96.

Weiter zeigt die Reportage Bautzens sanierte Altstadt, geht aber auch auf den ehemaligen Stasi-Knast ein, der heute Gedenkstätte ist. Im Herzen der Stadt führen Monika und Thomas Lukasch das sorbische Restaurant "Wjelbik". Für das Ehepaar war klar, dass es nach Aufenthalten in London und Straßburg zurückkehren wird. "Unsere sorbische Kultur können wir nur in der Heimat leben", sagt die 34-Jährige und ergänzt: "In der Fremde sind wir fremd."

Hoyerswerda ist die nächste Station. Die "96" teilt die Altstadt von der Neustadt. Ende der 1980er Jahre lebten 71.000 Einwohner in der Stadt, heute sind es noch rund 37.000. Nach der Wende sind rund 150.000 Arbeitsplätze in der Region verlorengegangen. Hinter Hoyerswerda verlässt die B96 Sachsen und nähert sich den Braunkohlegruben der Lausitz und dem Lausitzer Seenland. Von hier geht es über Brandenburg nach Berlin und weiter nach Sassnitz.

Und wer nicht bis zum 27. September warten will, schaut sich den Beitrag online an. 

Mehr lokales unter:

www.sächsische.de/loebau

www.sächsische.de/zittau