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So sehen Lichtblicke in und um Döbeln aus

Ostern ist es Brauch, nach Süßem zu suchen. Wegen Corona gilt es auch, einen Weg zu finden, mit den Einschränkungen umzugehen. Das macht erfinderisch.

Von Heike Heisig
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Diesen Osterbrunnen haben Anwohner auch in diesem Jahr im Harthaer Ortsteil Lauschka gestaltet. Für die Nachbarn ist es ein Zeichen der Hoffnung.
Diesen Osterbrunnen haben Anwohner auch in diesem Jahr im Harthaer Ortsteil Lauschka gestaltet. Für die Nachbarn ist es ein Zeichen der Hoffnung. © privat

Maria Euchler ist Kriebsteins Bürgermeisterin und eine der jüngsten in diesem Amt in der Region. Sie wendet sich wie viele ihrer Amtskollegen fast regelmäßig an die Einwohner. Zu Ostern hat sie sich überlegt, "mal die positiven Dinge dieser Zeit" zusammenzutragen.  

Abgesehen davon, dass Jüngere für Ältere einkaufen und ihre Nachbarn öfter "Wie geht es Ihnen?" fragen, hat Maria Euchler von einer musikalischen Initiative erfahren. Margritta Weickert spielt abends regelmäßig auf der Blasharmonika "Der Mond ist aufgegangen". Mittlerweile hat sich ihr die neunjährige Mira Postelt angeschlossen, die auf ihrem Keyboard einen anderen Bereich Kriebethals erfreut. Beide musizieren inzwischen jeden Abend um 19.05 Uhr, wenn die Kirchenglocken, die manchmal sogar aus Waldheim zu hören sind, verklungen sind. Beide möchten den vielen unentbehrlichen Helfern in dieser Situation Danke sagen und den Menschen, die zuhause bleiben müssen, Hoffnung schenken. "Eine tolle Geste", so die Bürgermeisterin.

Fliederstrauch und Osterbrunnen

Kreativ waren ebenfalls in der Gemeinde Kriebstein zum Beispiel Sophia Zöllner (5) sowie Marie Roscher (9) und ihr Papa Marcus. Die beiden Letztgenannten haben einen besonderen Osterhasen gebastelt, der auf der Wiese vor ihrem Haus frohe Ostern wünscht. Sophia hat Regenbogenbilder gemalt. Diese schmücken jetzt die Fenster ihres Zuhauses so, dass sie jeder sehen kann. 

"Und noch etwas Schönes habe ich entdeckt", sagt Maria Euchler. Dabei zielt sie auf einen Fliederstrauch im Ortsteil Höfchen ab. Den hat Gemeinderat Jens Wehner mit sage und schreibe 1.000 Eiern geschmückt. Das tue er jedes Jahr.  "Aber ausgerechnet in diesem Jahr fallen uns solche Gesten auf", meint die Bürgermeisterin. "Ich finde, durch diese Pandemie lernen wir uns ein Stück weit wieder auf das Wesentliche, auch die kleinen Dinge im Leben, zu konzentrieren und diese zu schätzen."

Nicht anders geht es den Einwohnern des Harthaer Ortsteiles Lauschka. Seit Jahren schon sind es einige Familien, die unweit des Ortseingangs aus Richtung Minkwitz einen Osterbrunnen schmücken. Viele Nachbarn wissen das in diesem Jahr besonders zu schätzen, wenn sie auf den Bänken rundherum sitzen und sich an diesem Schmuck erfreuen. Sie sehen in dem Brunnen ein Zeichen der Hoffnung, wie ein Lauschkaer sagt.

Bemalte Steine, hier am Eingang des Rathauses, haben Kreative im Stadtgebiet von Roßwein versteckt. Auch sie sind für manchen, der sie entdeckt, ein Hoffnungsschimmer.
Bemalte Steine, hier am Eingang des Rathauses, haben Kreative im Stadtgebiet von Roßwein versteckt. Auch sie sind für manchen, der sie entdeckt, ein Hoffnungsschimmer. © Lars Halbauer

Malen als Zeichen der Hoffnung

Leisnigs Pfarrerin Katja Schulze hat sich vor Ostern ans  Mikrofon gestellt. Die Küchenecke des ehemaligen Pfarrhauses in Altenhof wurde sozusagen zum Tonstudio. Entstanden ist eine Produktion für die Internetseite der Kirchgemeinde (www.kirche-leisnig.de) und eine CD auch mit Passionsmusik und Gemeindeliedern. Das soll die Gemeindemitglieder über die Osterzeit bringen  - die für die Christen wichtigsten Tage im Kirchenjahr. 

 Die Kinder haben Katja Schulze zufolge einen Schokoladenschmetterling bekommen. "Somit können sie sich das Ostergeschehen auf der Zunge zergehen lassen",  sagt Katja Schulze. Sie wünscht sich, dass viele am Ostersonntagmorgen außerdem zu Kreide greifen und einen Ostergruss auf Gehwege und Plätze schreiben oder eine Sonne aufs Pflaster malen. Dafür will sie auch Kreide vor die Leisniger Stadtkirche St. Matthäi legen.

In Roßwein ist schon gemalt worden. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, kann gestaltete Steine entdecken. "Ganz viele habe ich gesehen", sagte Bauhofchefin Monika Weigel, die regelmäßig durchs Stadtgebiet tourt und dabei sozusagen in alle Ecken schaut. Einer dieser Steine, als Marienkäfer und damit als Glücksbringer gestaltet, lag am Donnerstag zum Beispiel am Rathausportal. Auch so können Zeichen der Hoffnung aussehen. 

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