Merken

Zeltverleih zieht nach Medingen

Der Ottendorfer Gemeinderat hat den Grundstücksverkauf beschlossen. Nun geht es um Fördergeld.

Von Alexander Buchmann
 3 Min.
Teilen
Folgen
Entlang der Ahornstraße in Medingen zieht sich eine große Wiese. Auf einem 5 500 Quadratmeter großen Teilstück will sich jetzt die Firma Zelt + Event Schwarz ansiedeln.
Entlang der Ahornstraße in Medingen zieht sich eine große Wiese. Auf einem 5 500 Quadratmeter großen Teilstück will sich jetzt die Firma Zelt + Event Schwarz ansiedeln. © Thorsten Eckert

Medingen. Noch ist der Grundstücksstreifen zwischen der Straße Am Eichelberg in Medingen und den Wohnhäusern entlang der Ahornstraße nur grüne Wiese. Doch das soll sich bis Mitte nächsten Jahres ändern. Denn das angrenzende Gewerbegebiet erhält Zuwachs. Der Gemeinderat von Ottendorf-Okrilla hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, ein 5 500 Quadratmeter großes Teilstück gegenüber der Firma Plakatsystemecom zu verkaufen.

Ansiedeln will sich dort die Firma Zelt + Event Schwarz, die ihren Sitz von Weixdorf nach Medingen verlegen will. Deren Festzelte der Firma kommen beispielsweise bei der Schlössernacht Dresden, dem Elbhangfest, dem Semperopernball oder den Filmnächten am Elbufer zum Einsatz. Neben dem reinen Festzeltverleih bietet das Unternehmen dafür auch eine individuelle technische Ausstattung sowie einen professionellen Cateringservice.

Er wolle die Unternehmensnachfolge aufbauen und die Firma deshalb auf solide Füße stellen, erklärt Chef Gunter Schwarz, der die Firma 1991 als Festzeltvermietung Schwarz gegründet hat. Platzprobleme und fehlende Medienanschlüsse würden das am jetzigen Standort aber nicht möglich machen. „Ich kann das Unternehmen dort nicht so weiterentwickeln wie ich es mir vorstelle“, sagt Schwarz.

Reparieren und lagern

Wie diese Vorstellungen aussehen, zeigt die Planung für das Grundstück. Demnach soll dort ein U-förmiger Gebäudekomplex entstehen, der durch eine Baumbepflanzung von den dahinterliegenden Wohngrundstücken getrennt wird. In einem festen Gebäude sollen die Verwaltung und die Gastronomieabteilung Platz finden. In der angrenzenden Lagerhalle sollen die Zeltplanen gewaschen, repariert und gelagert werden. Außerdem sollen dort die festen Bestandteile der Festzelte wie beispielsweise die Gerüste gelagert werden.

Dafür will der Unternehmer mehrere hunderttausend Euro investieren. Das Grundstück allein verkauft die Gemeinde für 165 000 Euro. Das entspricht dem festgelegten Kaufpreis für Gewerbeflächen im Gewerbegebiet Medingen in Höhe von 30 Euro pro Quadratmeter. Der Unternehmer ist froh, das Grundstück gefunden und den Zuschlag erhalten zu haben. Denn die meisten Kommunen hätten in ihren Gewerbegebieten kein Interesse an kleinteiligem Gewerbe, sagt Schwarz. Stattdessen werden lieber größere Flächen verkauft. Dass die Quadratmeterpreise für Gewerbeflächen wie beim privaten Bauland immer weiter steigen, mache es zusätzlich schwer, passende Flächen zu finden.

Das gesamte Investitionsvolumen beträgt laut dem Beschlussvorschlag aus der Gemeinderatssitzung etwa 600 000 Euro. „Das wird wohl nicht reichen, sondern es werden eher 700 000 Euro“, sagt Schwarz. Aktuell wartet er aber noch darauf, dass die Förderfähigkeit für das Projekt bescheinigt wird. Diesbezüglich sei die Gemeinde noch in Verhandlungen mit dem Freistaat. Denn Förderrichtlinien des sächsischen Wirtschaftsministeriums zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur sieht eine Förderung eigentlich nur für produzierendes Gewerbe und die Tourismuswirtschaft vor. Mit einer Einzelfallentscheidung könnte das Problem aber gelöst werden. Denn auf dem Grundstück, das seit Jahren ungenutzt ist, ist eine Produktion nur schwer möglich. Weil die Wohnbebauung bis an das Gelände heranreiche, gebe es große Auflagen beispielsweise was den Lärm betrifft, erklärt Schwarz. Das bestätigt auch Ottendorf-Okrillas Bürgermeister Michael Langwald. Diese Auflagen seien ein Grund, warum die Vermarktung der Fläche vor Jahren ins Stocken geraten sei, sagt er.

Sobald die Förderung geklärt ist, soll das bereits erschlossene Grundstück gekauft werden. Danach werde der Bauantrag vorbereitet, kündigt Schwarz an. Wenn alles klappt, könnte das Gebäude schon im zweiten Quartal 2019 stehen.