Merken

Darum steht jetzt eine gläserne Arche an der Neiße

Seit Dienstag ist das Kunstwerk in Görlitz zu sehen. Vorher ist es durch Mitteldeutschland gereist ist. Dabei ging es auch um Frieden.

Von Ines Eifler
 2 Min.
Teilen
Folgen
Gabi Kretschmer vom Bistum Görlitz nahm am Dienstag die „Glasarche 3“ an der Neiße in Empfang, die auf Initiative von Rainer Helms aus Zeitz von Ort zu Ort reist (links).
Gabi Kretschmer vom Bistum Görlitz nahm am Dienstag die „Glasarche 3“ an der Neiße in Empfang, die auf Initiative von Rainer Helms aus Zeitz von Ort zu Ort reist (links). © Nikolai Schmidt

Aus vielen Schichten, Glas an Glas, besteht das kleine Boot, das die Menschheit schon einmal rettete und nun wieder retten soll. Geborgen in einer riesigen schützenden Hand aus Holz liegt diese Arche. Ist das die schützende Hand Gottes? Ist es die Menschheit selber, die ihrem Auftrag „Macht euch die Erde untertan“ schützend und verantwortungsvoll nachkommen soll?

Schon als die „Glasarche 3“ am Dienstagnachmittag auf der Wiese zwischen der Görlitzer Altstadtbrücke und der Vierradenmühle abgeladen wurde, fanden sich Görlitzer ein, die das Kunstwerk fotografierten, sich fragten, was es wohl bedeute, und auf der Tafel nachlasen, worum es sich dabei handelt.

Das werden hoffentlich in den nächsten Wochen noch viele Menschen mehr tun, hofft Gabi Kretschmer vom Bischöflichen Ordinariat. Das Bistum Görlitz und die Stadt Görlitz haben den Landschaftspflegeverein Mittleres Elstertal aus Zeitz dabei unterstützt, die Glasarche in der Neißestadt zu präsentieren. Vereinschef Rainer Helms sagt, er sei sehr glücklich über diesen Ort direkt an der Grenze zu Polen und dankbar für das Wohlwollen des Bischofs und aus dem Rathaus.

Auch das Friedenslicht aus Bethlehem kam gestern auf der Altstadtbrücke an. OB Deinege entzündete sein Licht an dem von Rafal Gronicz, Bürgermeister von Zgorzelec (oben).
Auch das Friedenslicht aus Bethlehem kam gestern auf der Altstadtbrücke an. OB Deinege entzündete sein Licht an dem von Rafal Gronicz, Bürgermeister von Zgorzelec (oben). © Nikolai Schmidt

Seit 2016 reist die Arche durch Mitteldeutschland und lädt an jedem Standort die Menschen dazu ein, über die Bewahrung der Natur und der Schöpfung miteinander ins Gespräch zu kommen. „Als Landschaftspflegeverein ist uns der Naturschutz ein sehr großes Anliegen“, sagt Rainer Helms. „Und weil Flyer oder Aufsteller meistens wenig bringen, haben wir uns entschieden, unsere Botschaft mit einem Kunstwerk im öffentlichen Raum deutlich zu machen.“ Zuvor war die Glasarche am Rande der Weltklimakonferenz in Kattowitz (Katowice) zu sehen, wohin ebenfalls Bischof Wolfgang Ipolt den Kontakt vermittelt hat. Bis Ende Januar wird das Kunstwerk nun in Görlitz zu sehen sein. Um noch mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen, plant Gabi Kretschmer für Januar eine oder zwei Veranstaltungen mit Musik oder Tanz zum Thema Schöpfung.

Aber nicht nur die Arche, auch das Friedenslicht, das von Bethlehem kommt und in ganz Europa weitergegeben wird, kam gestern Nachmittag an der Altstadtbrücke an. Wie in jedem Jahr entzündete der Görlitzer Oberbürgermeister sein Licht an dem des Zgorzelecer Bürgermeisters. „Möge das Friedenslicht allen Menschen Frieden bringen“, sagte OB Siegfried Deinege. „73 Jahre Frieden an dieser Grenze, das kann man nicht hoch genug schätzen!“

Im Vorzimmer des OB-Büros kann sich nun jeder sein eigenes Licht am Friedenslicht aus Bethlehem entzünden.