Merken

Ziel ist ein Vier-Sterne-Campingplatz

Thiendorfs Gemeinderat sieht keine Hinderungsgründe für die geplante Bebauung des Zschornaer Campingplatzes.

Von Manfred Müller
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Ringelnattern und Blindschleichen werden gelegentlich am Brettmühlenteich gesichtet. Sie stehen der Nutzung nicht im Weg.
Ringelnattern und Blindschleichen werden gelegentlich am Brettmühlenteich gesichtet. Sie stehen der Nutzung nicht im Weg. © dpa

Zschorna. Insgesamt 36 Ferienhütten mit je sechs Schlafplätzen sollen den Campingplatz am Brettmühlenteich für Wochenend- und Feriengäste attraktiver machen. So plant es Investor Michael Welde, der das Areal im vergangenen Herbst für 180 000 Euro von der Gemeinde Thiendorf erworben hat. Der Gemeinderat hat einstimmig einen Bebauungsplan für das Areal beschlossen, der Weldes Konzept in allen wesentlichen Punkten entgegenkommt.

Zuvor hatten die Räte sich ausführlich mit den Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange und Bürgern zum Campingplatz-Ausbau beschäftigt. Während es von Behörden, Verbänden und Versorgungsunternehmen kaum Bedenken gab, hatte eine Reihe von Anrainern Einwände geäußert. 

Sie betrafen vor allem die Bebauung am Teichufer und den Baumbestand im östlichen Teil des Naherholungs-Areals. Dort grenzt der Campingplatz an eine Bungalowsiedlung, die von einer Eigentümergemeinschaft verwaltet wird.

Es ging im Wesentlichen um Naturschutzbelange; etliche Anrainer befürchten, dass durch die neuen Ferienhütten die Tier- und Pflanzenwelt auf dem Gelände Schaden nimmt. Die Ringelnattern und Blindschleichen etwa, die gelegentlich am Brettmühlenteich gesichtet werden, könnten vergrault werden.

 Oder die Fischotter und Biber, die in der Gegend umherstreifen. Auch der Schilfrohrsänger würde durch die Bebauung in Ufernähe gestört. Und dann wäre da noch die naturnahe Ansicht von der Teichseite her, die durch die geplanten Hütten verloren ginge. Einige der Einwände wirkten etwas vorgeschoben, denn immerhin hatte die Naturschutzbehörde keine derartigen Bedenken.

Bürgermeister Dirk Mocker verwies darauf, dass der Campingplatz seit jeher zur Naherholung genutzt wurde und dass die Zahl der Bauten auf dem Gelämde sogar abnimmt.

 Die bisherigen Nutzer hatten ihre Campinganhänger fast alle umbaut, sodass eigentlich 250 kleine und größere Bungalows am Brettmühlenteich standen. Die wild errichteten Hütten mussten komplett zurückgebaut werden. Michael Weldes Umbau- und Betreiberkonzept sieht vor, die Zahl der Caravan-Langzeitstellplätze von ehemals 250 auf 50 zu verringern. Hinzu kommen noch einmal 50 Stellplätze für Touristencamper, in der Regel Tages- oder Wochenend-Gäste. 

Um die Auslastung außerhalb der Ferienzeiten zu verbessern, setzt Welde auf ein neues Nutzerpotenzial – Schulklassen und Firmenbelegschaften, für die die Ferienhütten errichtet werden. Außerdem plant der Investor sechs 50 Quadratmeter große Ferienhäuser mit gehobener Ausstattung. 

Hier könnten sich Unternehmen einmieten und Gemeinschaftsaktivitäten, zum Beispiel Wandern oder „Schatzsuchen“, pflegen. Insgesamt soll der Erholungswert des sieben Hektar großen Geländes erheblich steigen.

Einerseits dadurch, dass die Privatsphäre der Gäste durch ausreichende Abstände zwischen Stellplätzen und Hütten gewahrt wird. Zum gleichen Zweck ist auch das Neupflanzen von Bäumen und Sträuchern geplant. Überdies sieht das Konzept vor, den Platz – bis auf die An- und Abfahrt der Campingfahrzeuge – komplett autofrei zu halten.

In der Summe heißt das: Der Campingplatzbetrieb wird geregelter ablaufen als in der Vergangenheit, und es ist nicht zu erwarten, dass die Beeinträchtigungen für Natur und Umwelt zunehmen.

 Bei der Bebauung in Ufernähe wird ein Abstand von 15 bis 20 Metern eingehalten – vorgeschrieben sind zehn. Und wo wegen der einzuhaltenden Abstände zwischen den Gebäuden Bäume fallen müssen, werden neue angepflanzt. Um die Wurzeln der vorhandenen Gehölze nicht zu schädigen, sollen Schachtarbeiten in sensiblen Bereichen per Hand erfolgen. 

Das alles ist im Bebauungsplan, der nun noch von den übergeordneten Behörden genehmigt werden muss, festgehalten. Der Strand am Brettmühlenteich wird weiter für den öffentlichen Badebetrieb zugänglich sein, wobei in diesem Jahr wegen Bauarbeiten eine Übergangslösung zum Tragen kommen wird.

In zwei Jahren soll das Gelände am Brettmühlenteich dann ein voll funktionsfähiger Vier-Sterne-Campingplatz sein.