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Zittau wird Europa-Sportstadt

Eine internationale Jury hat sich am Wochenende die Stadt und ihre Sportstätten angesehen – und ihr den Titel zugesprochen.

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Von Rolf Hill

Gian Francesco Lupattelli, Präsident der „Vereinigung für die Benennung der europäischen Sportstadt“ (ACES) aus Italien, hat am Sonnabend zu später Stunde die Entscheidung bekannt gegeben: Als zweite deutsche Stadt nach Stuttgart wird Zittau 2014 „Europäische Stadt des Sports“. Die Auszeichnung in der Kategorie der Städte mit weniger als 25 000 Einwohnern wird am 6. September im Europäischen Parlament erfolgen. Den Titel gibt es seit 2001.

Zuvor hatte die ACES-Bewertungskommission, der außer dem 70-jährigen Präsidenten noch sein Landsmann Eduardo Balekjian und der Tscheche Lukaš Vorel angehörten, zwei Tage in der Stadt geweilt, um sich ein Bild darüber zu machen, ob eine solche Würdigung gerechtfertigt ist.

Die Gastgeber hatten ein eindrucksvolles Programm für die strenge und erfahrene Jury zusammengestellt. Die Stationen reichten am Freitag wegen der O-See-Challenge vom Olbersdorfer See über das Westparkcenter sowie die Turnhalle am Ottokarplatz bis zum Sportzentrum, zur Skaterstrecke, der Schwimmhalle und dem Faustballplatz in Hirschfelde. Am Sonnabend besichtigten die Gäste, begleitet von Oberbürgermeister Arnd Voigt (Freie Bürger), Vertretern der Stadt und verschiedener Sportorganisationen das Weinaustadion, in dem am Wochenende die Sächsischen Leichtathletikmeisterschaften sowie die Landesmeisterschaften der Senioren ausgetragen wurden. Stadtbad, Hauptturnhalle, Kegelhalle „Alle Neune“ und Turnhalle an der Kantstraße sowie der Reiterhof Hartau rundeten die Besichtigungstour ab. „Es war ein ganz besonderer, wenn auch anstrengender Besuch“, sagte Lupattelli. „Doch ich glaube, was wir gesehen haben, besonders die Vielfalt und der Ausstattungsgrad, entspricht wohl den Leistungen der Stadt auf diesem Gebiet.“ Er sei ganz begeistert vom Engagement der Zittauer. Überall habe er deren große Liebe zum Sport spüren können. Für ihn und die ACES insgesamt gehe es in erster Linie um die Freude an der sportlichen Betätigung. Eine solche Atmosphäre hat er in Zittau verspürt. Natürlich muss auch eine entsprechende materielle Basis – nicht nur für den Fußball – vorhanden sein. Das Zusammenspiel zwischen Verwaltung und Stadträten und das unermüdliche ehrenamtliche Wirken innerhalb der Vereine spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Genau das habe die Kommission hier vorgefunden, sagte er. Das alles gab den Ausschlag für die Entscheidung.

Der Titel wird die Bekanntheit Zittaus erhöhen – nicht nur auf sportlichem Gebiet und über die Landesgrenzen hinaus.