Protest der Oybiner Wirte geht weiter

Nach einem Gespräch mit Stephan Meyer, dem CDU-Landtagsabgeordneten ihres Wahlkreises, hat Steffi Siebert die Nase voll. Gemeinsam mit zwei ihrer Angestellten malt die Chefin des Hotels am Berg Oybin große Buchstaben auf Bettlaken und hängt sie ans Haus. Statt "Hotel" steht jetzt "Museum am Berg Oybin" über dem Hauseingang.
Gerade hat Steffi Siebert die Absage einer Wandergruppe bekommen. 20 Leute, die im August ins Zittauer Gebirge kommen wollten. Die Hotelchefin macht den Wanderfreunden keinen Vorwurf. "Die Gäste wissen ja auch nicht, wie sie sich verhalten sollen."
"Aber sie dürfen ja jetzt nach Mallorca fliegen", sagt sie nicht ohne Sarkasmus. Denn im Gegensatz zu den Wirten auf der Baleareninsel haben die Wirte im Zittauer Gebirge bisher keine vernünftige Perspektive. Und auch das, was Stephan Meyer ihnen bei dem Gespräch diese Woche sagen konnte, hat ihnen nicht viel Hoffnung gemacht.
Die Gastwirte im Gebirge sind am Ende und brauchen dringend eine vernünftige Perspektive, sagt auch Oybins Bürgermeister Tobias Steiner (SPD). Er unterstützt die Aktionen, mit denen sie auf ihre Lage öffentlich aufmerksam machen. Denn alles, was bisher über eine Strategie zur Wiedereröffnung der seit Anfang November geschlossenen Gaststätten und Hotels bekannt ist, ist für die Wirte keine wirkliche Option. Zu kämpfen hat unter der Corona-Situation auch der Trixi-Park Großschönau. Schließlich erhält der größte Tourismusbetrieb der Oberlausitz bisher keine finanziellen Hilfen - und schreibt Millionen-Verluste.
"Geht es so perspektivlos weiter, öffnen wir wirklich irgendwann als Museum für Gastgewerbe und zeigen den erstaunten Besuchern, wie das war vor 2020", sagt Conrad Siebert. "Den Nachweis, dass das Gastgewerbe Infektionstreiber war, ist man uns bis heute schuldig geblieben." Die öffentlichen Aktionen der Wirte im Oybin sollen weitergehen.
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