Jonsdorfer Flintstones gehen auf Usedom-Tournee

Wenn ein Auftritt ansteht, lassen Martin, Alex, Leo, Tim, Lucie und Anabell buchstäblich alles andere liegen. Es gibt kaum etwas, was sie von einem ihrer Konzerte abhalten kann. Andere Hobbys, Freunde und sogar Familienfeiern müssen dann schon mal zurückstehen. Denn sie wissen: Eine Musikband ist nur dann richtig gut, wenn alle an einem Strang ziehen. Und „Die Jonsdorfer Flintstones“ sind gut. Das bewiesen sie wieder am Freitagabend. Da hatten sie im Gütchen Mittelherwigsdorf ihren 99. Auftritt.
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Dass bei ihren Konzerten Musik in hoher Qualität gespielt wird und obendrein eine super Stimmung herrscht, hat sich in den Jahren ihres Bestehens herumgesprochen. Inzwischen müssen sie sogar schon Anfragen ablehnen, weil jemand anderer bei der Buchung schneller war, sagen sie.
Playback ist tabu
Da mag man kaum glauben, dass die Bandmitglieder erst zwischen 15 und 18 Jahren alt sind. Als sie begannen, gemeinsam Musik zu machen, waren sie also noch in der Grundschule. Dafür haben sie bisher eine beachtliche Karriere hingelegt. Sie spielten auf der Konventa, heizten den Leuten unter anderem bei der O-See-Challenge, im Bierbrauhaus Obergurig, beim Krabatfest in Wittichenau ein und sorgten beim Stadtfest in Niesky, im Kornmarktcenter Bautzen und dazu auf etlichen privaten Feiern für Stimmung.
Ihr Repertoire ist breit gefächert und reicht von „Inge tanzt“ über die „Engel“ von Rammstein bis hin zu „Smoke on the water“, sagt Anabell. Besonders stolz sind die sechs auf die Tatsache, dass bei ihnen alles komplett live gespielt beziehungsweise gesungen wird. Jede Art von Playback ist tabu. Dass sie ihren Gästen trotzdem eine hohe Qualität bieten, ist harte Arbeit. Seit ihrer Gründung als Schulband treffen sie sich jeden Freitag für zwei Stunden zur Bandprobe. Weil das allein nicht ausreicht, üben sie davor und danach noch jeder für sich zu Hause. Vier von ihnen absolvieren zudem eine klassische Instrumentenausbildung an der Kreismusikschule Dreiländereck und ebenfalls vier machen dort eine Gesangsausbildung.
Eigener Fanclub am Start
Dieser hohe Aufwand zahlt sich aus. "Die Jonsdorfer Flintstones" sind beliebt und haben sogar schon einen eigenen Fanclub, wie sie sagen. Zum Beispiel die Menschen im kleinen Ort Plotzen an der B6 lieben ihre Musik. „Gefühlt die Hälfte der Einwohner kommt regelmäßig zu unseren Konzerten“, erzählt Anabell. Das freut die jungen Leute. „Wenn das Publikum mitgeht und wir spüren, dass ihnen unsere Musik gefällt, macht das einfach Spaß“, sagen sie übereinstimmend. Dafür lohne sich das intensive Üben.
Ihre gemeinsamen Auftritte machen ihnen soviel Spaß, dass sie im letzten Jahr sogar auf einer kleinen Tournee waren. Da traten sie eine Woche lang in verschiedenen Orten auf Usedom auf und begeisterten die Urlauber. Das lief so gut, dass sie die Tour in diesem Jahr wiederholen werden.
Eltern unterstützen junge Band

Das alles hätte sich sehr wahrscheinlich nicht so entwickelt ohne den Vater von Anabell und Lucie. Frank Schubert hatte schon immer mit Musik zu tun, erzählt seine Frau Heike. Alle sechs ursprünglichen Bandmitglieder gingen in dieselbe Grundschulklasse. Frank Schubert erkannte zielsicher das Talent der Kinder und überzeugte sie, eine Band zu gründen. Die Schuberts sorgten zudem für das passende technische Equipment und den Probenraum. Während Mutter Heike sich um die organisatorischen Dinge kümmert und ab und zu auch ums seelische Wohl der Kinder, schreibt Vater Frank ihnen passende Arrangements und half ihnen besonders am Anfang, bei der Stange zu bleiben.
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Ausbildung und Studium stehen jetzt an
Das muss er nun schon lange nicht mehr. Die inzwischen jungen Erwachsenen sind Feuer und Flamme für ihr Hobby. Auch sind sie mit den Jahren echte Freunde geworden, sagt Anabell. Die gemeinsamen Auftritte sind ihnen so wichtig, dass sie auch künftig dabei bleiben wollen. Es sei ein guter Ausgleich, sagen sie. Da wundert es nicht, dass sie auch weiterhin gemeinsam auftreten wollen. Das wird nun etwas schwieriger, denn vier von ihnen beenden in diesem Jahr die Schule und gehen zur Ausbildung und zum Studium teils in andere Orte.
Das Hobby zum Beruf machen will jedoch keiner von ihnen. Es gefällt ihnen gerade, dass sie nicht spielen müssen, sagen sie. Das erhalte ihnen die Passion für die Musik. Weil das so ist, planen sie für den Herbst ihre nächsten Auftritte und freuen sich jetzt schon darauf, dann wieder ihre Zuhörer zu begeistern.