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Zittau: Digades-Gründer gibt Chefposten ab

Lutz Berger zieht sich zurück. Nun übernimmt die nächste Generation die Verantwortung für 160 Mitarbeiter. Aber: Die Firma bleibt in Familienhand.

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Lutz Berger (Mitte) mit den Söhnen Sascha (links) und Tim.
Lutz Berger (Mitte) mit den Söhnen Sascha (links) und Tim. © digades

Am Sonntag ist für Lutz Berger der letzte Tag als Digades-Geschäftsführer gewesen. Ab diesem Montag hat die nächste Generation die Führung über das Familienunternehmen aus Zittau übernommen: Die Söhne Sascha und Tim. Ihr Vater spricht von einem wichtigen Schritt, der für Kontinuität, Stabilität und Wachstum steht.

Er selber ist nun im Firmenbeirat vertreten und wird dem Nachwuchs mit seiner 30-jährigen Erfahrung beratend zur Seite stehen. "Meine aktive Zeit hat mir viel Freude bereitet und immer das Gefühl gegeben, auf jeden persönlich, als Team und als Digades-Familie bauen zu können", sagt er und dankt allen Mitarbeitern für die vielen schönen gemeinsamen Erlebnisse und Erfolge in den zurückliegenden Jahren sowie die tatkräftige Unterstützung.

Sohn Tim hat nun als verantwortlicher Geschäftsführer die Bereiche Entwicklung und IT, Vorentwicklung, Fertigung und Qualität sowie Personalwesen übernommen. Bruder Sascha verantwortete bisher bereits Vertrieb, Produktmanagement und Marketing sowie den kaufmännischen Bereich des Unternehmens. Mutter Kerstin setzt ihre Arbeit als Mitglied der Geschäftsleitung sowie Prokuristin des Unternehmens fort.

Lutz Berger gründete das Unternehmen 1991 mit sechs weiteren Gesellschaftern in Kittlitz bei Löbau. Aus einem Büro für Ingenieurdienstleistungen entwickelte sich Digades in Zittau über die Jahre zu einem international agierenden mittelständischen Automobilzulieferer und einem der größten Arbeitgeber in der Region. Seit 2011 führte Lutz Berger die Firma als alleiniger Geschäftsführer. Gleichzeitig wuchs das Unternehmen zum Weltmarktführer im Bereich von Fernbediensystemen zur Fahrzeugklimatisierung heran. Aber die Corona-Pandemie hat auch das Unternehmen getroffen, das im Frühjahr 2020 den Betrieb fünf Wochen schließen musste. Für die Mitarbeiter bedeutete das Kurzarbeit. Ende des vergangenen Jahres bedankte sich das Unternehmen bei seinen Beschäftigten und zahlte insgesamt 145.000 Euro Corona-Prämie.

Mit über 160 Mitarbeitern produziert das Unternehmen aktuell vorrangig für die Automobil- und Motorradindustrie sowie zunehmend auch eigene Produkte und Produktplattformen für seine Kunden. Von der Konzeption über die Entwicklung bis hin zur Serienfertigung erfolgt jeder Schritt an den drei Standorten in Zittau, Dresden und Nordhausen. Aktuell stellen die Mitarbeiter circa 1,2 Millionen Elektronik-Baugruppen pro Jahr her.

Bereits im Mai 2018 übernahm Sascha Berger als gleichberechtigter Geschäftsführer Aufgabenbereiche von seinem Vater. Neben seiner technischen Ausbildung als Diplom-Physiker und Doktor im Feld der Nachrichtentechnik absolvierte der Sohn einen Master in Business Administration an der Business School Lausanne. In der Vergangenheit lebte und arbeitete er in Deutschland, den USA, England, Tschechien sowie in der Schweiz.

Tim Berger ist seit 2020 Mitglied der Geschäftsleitung. Bereits 2017 übernahm er die Leitung der eigenständigen Vorentwicklungs-Niederlassung in Dresden. Während seinem Studium als Diplom-Ingenieur für Mechatronik spezialisierte er sich auf die Bereiche Mikromechatronik und Produktentwicklung.

Nach eigener Aussage freuen sich beide auf die Herausforderung und haben das Ziel, die Entwicklung von Digades mit den Mitarbeitern weiter aktiv zu gestalten. "Gemeinsam wollen wir in unserer Region etwas bewegen und unsere Kunden mit innovativen Ideen überzeugen, die das Leben der Menschen einfacher, komfortabler und sicherer machen", sagt Sascha Berger. "Gleichzeitig danken wir unserem Vater, der das Unternehmen in den zurückliegenden Jahren geprägt und damit ein starkes Fundament für die Zukunft gelegt hat", so Bruder Tim. (SZ)

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