Zittau
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Zittaus erste "Bio-Ladestation" - nur für Grüne

Ein Zittauer Wirt will mit einem Spaß am Stadtring zum Nachdenken über erneuerbare Energie anregen. Nicht jedem gefällt das.

Von Elke Schmidt
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Die Bioladestation an der Zittauer Fleischerbastei.
Die Bioladestation an der Zittauer Fleischerbastei. © Elke Schmidt

Nicht nur die Blumenuhr lässt derzeit Touristen wie Einheimische an der Zittauer Fleischerbastei ihre Handys zücken. Am Eingang zur Gaststätte KultUhr weist neuerdings gut sichtbar, direkt am Stadtring ein blaues Schild auf einen besonderen Fahrradparkplatz hin. Ein zweites verrät, dass hier die „erste Zittauer Bio Ladestation“ zu finden ist. Gedacht ist sie vor allem als „Tankstelle für Grüne und deren Wähler“.

Die dazugehörige Steckdose bezieht ihren Strom anscheinend aus dem Baum. Ein Kabel ist jedenfalls nicht zu finden. Das ist kein Versehen, sagt KultUhr-Besitzer Thorsten Egg-Selonny. Er hat diese besondere Tankstelle eingerichtet und will mit ihr vor allem einen Denkanstoß geben, sagt er. Manche Menschen machten sich seiner Erfahrung nach viel zu wenig Gedanken, wo unser Strom herkommt und wie er in ausreichender Menge erzeugt werden kann. Oft würde dann das Argument der erneuerbaren Energien gebracht. Doch noch sei diese Art der Energieversorgung unzuverlässig und es gebe zu wenige Speicher, um das auszugleichen, ist seine Ansicht. Wird sie trotzdem weiter ohne entsprechende Sicherheiten durch konventionelle Stromerzeugung ausgebaut, könnte es bald keinen Strom aus der Steckdose mehr geben, ist er überzeugt. Dann säßen auch die Verfechter der Ökoenergie auf dem Trockenen - oder eben im Dunklen. Darauf will Egg-Selonny auf witzige Art hinweisen. Bisher habe er überwiegend positive Meinungen dazu gehört. Manche regt die Bio-Zapfsäule aber anscheinend eher auf. Bereits kurze Zeit nach dem Aufhängen wurde schon das erste Mal versucht, das Schild abzureißen.