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Zittaus neues Parkproblem

Seit der Eröffnung des Post-Shops in der Reichenberger Straße gibt es laut Anwohner vermehrt Falschparker. Doch mit Alternativ-Standorten ist es nicht so leicht.

Von Jan Lange
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Falschparker auf der Reichenberger Straße in Zittau.
Falschparker auf der Reichenberger Straße in Zittau. © Rafael Sampedro (Archiv)

Die Parksituation vor dem neuen Post-Shop in der Reichenberger Straße ist weiterhin Gesprächsstoff in Zittau. In der jüngsten Stadtratssitzung sprach Dietrich Thiele (FUW) das Problem erneut an. Es sei ein ungünstiger Standort, findet der 77-Jährige. Die Kunden, die vor dem Post-Shop halten, stehen im Parkverbot. Die öffentliche Parkzone beginnt erst rund 20 Meter dahinter.

Die städtischen Ordnungshüter haben zwischen dem 20. Januar, dem Tag der Eröffnung des Post-Shops, und Anfang März insgesamt sieben Knöllchen ausgeschrieben. Für das Falschparken muss 15 Euro bezahlt werden. Sieben Knöllchen - das klingt nicht sehr viel. Doch Anwohner berichten, dass diese Zahl keineswegs die tatsächliche Situation widerspiegelt. Während der Öffnungszeiten des Post-Shops würden demnach fast ständig Fahrzeuge im Parkverbot stehen.

Pakete nicht meterweit schleppen

Dietrich Thiele glaubt den Grund zu kennen: Die Kunden wollen die schweren Pakete nicht meterweit tragen und haben zudem auch wenig Zeit. Er sei froh, dass es eine Ersatzlösung für die geschlossene Hauptpost am Haberkornplatz gebe, aber es hätten sich sicher auch andere Möglichkeiten gefunden, meint Thiele. Vor allem solche, wo die Kunden besser parken könnten. Spontan nennt er das Salzhaus als Alternative. Dort gibt es derzeit aber keine leerstehenden Geschäftsräume, gerade im Erdgeschoss.

Eine weitere Option wäre der Eckladen am Ende der Reichenberger Straße, gegenüber der Schauburg, gewesen. Das Geschäft, in dem jahrelang der Weltladen seinen Sitz hatte und der zuletzt von einem Fahrradhändler genutzt wurde, wäre zumindest frei. Hier befinden sich die Parkplätze auch in unmittelbar Nähe.

Thiele sieht dabei auch die Zittauer Wirtschaftsförderung in der Verantwortung, die bei der Suche nach einem besseren Standort hätte helfen können.

Stadt hat keinen Einfluss auf Entscheidung

Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) hält den Ersatzstandort für die Hauptpost auch nicht für glücklich, wie er in der Stadtratssitzung erklärte. Schon im Dezember, als der Technische und Vergabeausschuss über eine Förderung für den neuen Post-Shop entschieden hatte, äußerte Zenker seine Bedenken, ob allen Beteiligten bewusst sei, was mit einer Ansiedlung in der Reichenberger Straße verbunden sei. Es handele sich aber um eine privatwirtschaftliche Entscheidung, auf die die Stadt keinen Einfluss hat, so der Rathauschef weiter.

Zenkers Worten zufolge hatte der Ladenbetreiber verschiedene Alternativ-Standorte als Angebot, entschied sich aber bewusst für die Reichenberger Straße. Die Stadt werde das Problem im Auge behalten. Nach einer Weile müsse geschaut werden, ob etwas gemacht werden muss und vor allem ob die Stadt überhaupt etwas tun könne, sagt Zittaus Pressesprecher Kai Grebasch.

Parkzone verlängern?

Vorschläge gebe es durchaus - so beispielsweise die Verlängerung der Parkzone, sodass die Parkenden vor dem Post-Shop keine Strafzettel mehr bekommen. Das hatte die Stadt schon kurz nach der Eröffnung des Post-Shops abgelehnt. Denn die erforderliche Aufstellfläche für die Feuerwehr zur Gewährleistung des zweiten Rettungsweges über die Drehleiter für die Wohnhäuser ist dann nicht mehr gewährleistet, teilte Kai Grebasch nach einem Vor-Ort-Termin Anfang Februar mit. Außerdem reiche die verbleibende Fahrbahnbreite nicht mehr für den im Gegenverkehr zulässigen Radverkehr aus.

Eigentlich sieht die Stadt auch keinen Bedarf für eine längere Parkzone. Denn bei mehreren Kontrollgängen stellten die Ordnungshüter fest, dass die gebührenpflichtigen Parkplätze nur zu einem kleinen Teil belegt waren.

Die Stadt hat dennoch reagiert und die Park-Tarife in der Reichenberger Straße geändert. Statt zwei Stunden darf hier jetzt nur noch höchstens eine Stunde geparkt werden. Die Möglichkeit, eine halbe Stunde frei zu parken, bleibt bestehen - ebenso wie die Parkgebühr von 60 Cent für jede weitere halbe Stunde.

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