Hunderttausende Gäste kommen jedes Jahr ins Zittauer Gebirge. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres zählte der Naturpark knapp 230.000 Übernachtungen in den gewerblichen Betrieben mit mehr als zehn Betten, Tausende kommen bei privaten Vermietern hinzu. Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten ist riesengroß und reicht vom Camping unterm Sternenhimmel bis zum Vier-Sterne-Hotel. Einige Unterkünfte gibt es, die haben etwas Besonderes. Die SZ hat fünf Geheimtipps.
Top 1: Als erster in Deutschland die Sonne aufgehen sehen
Es ist immer wieder ein großartiges Erlebnis: Wer in der großen Baude auf dem Oybiner Hochwald übernachtet und zeitig genug aufsteht, der sieht nicht nur einen grandiosen Sonnenaufgang, er sieht ihn auch als allererster in Deutschland. "Das liegt an der Höhe", erklärt Baudenwirt Torsten Grundmann, der jedes Mal ins Schwärmen kommt, wenn es um die Sonnenauf- und Sonnenuntergänge geht, die sich nach seiner festen Überzeugung anderswo nur selten so erleben lassen wie hier oben auf dem Hochwald.
Die von Grund auf sanierte Hochwaldbaude steht auf 752 Metern Seehöhe, erklärt Torsten Grundmann. Sie ist das höchstgelegene Haus im Zittauer Gebirge und östlich der Elbe. Zwar liegt der östlichste Punkt Deutschlands in Zentendorf bei Görlitz, durch die Höhenlage und die Krümmung des Horizonts aber ist der erste Sonnenstrahl auf dem Hochwald ein paar Millisekunden früher zu sehen, weiß der Wirt. Zwei Gästezimmer auf dem Hochwald haben Fenster nach Osten. "Da braucht man nicht mal aus dem Bett raus", schmunzelt Grundmann.
Die Sonnenauf- und Sonnenuntergänge vom Hochwald aus zu beobachten ist übrigens ein richtiger Kult. Viele Gäste kommen und übernachten extra deswegen in der Baude. Zu den Stammgästen zählen zum Beispiel die Mitglieder des Astroclubs Radebeul, die hier oben ihr Astrocamp veranstalten. Von der Terrasse mit 360-Grad-Rundblick sind die Farbenspiele am Himmel grandios zu sehen. Unzählige Fotos im Netz, auch auf der Homepage der Hochwaldbaude, zeugen davon. Genießen kann sie übrigens auch, wer nicht in der Baude übernachtet. Bis zum Sonnenuntergang ist in der Regel immer geöffnet.
Top 2: Im urigsten Ambiente übernachten
Im Oybiner Ortsteil Hain, direkt am Fuße des Hochwalds, haben Kerstin und Danielo Müller neun ganz besondere Ferienappartements eingerichtet. Es dürften wohl die urigsten im ganzen Zittauer Gebirge sein. Viel Holz, viel Skandinavien, viel nordisches Design: Einzigartig sind beispielsweise die beiden Iglus aus skandinavischem Fichtenholz und ein Wohnmobilstellplatz mit eigenem Bad samt Badewanne im Holzhaus. Viele Anregungen und Ideen hat Danielo Müller von seinen Reisen im Technik-Team des Biathlon-Weltcups von seinen Sehnsuchtsorten in Skandinavien mitgebracht.
Top 3: Der Schmalspurbahn so nah wie kein anderer sein
Urlaub im Eisenbahnwaggon direkt am Bahnhof der Zittauer Schmalspurbahn - das ist nicht nur für Eisenbahnfans ein einmaliges Erlebnis. Zwei ausrangierte Waggons hat die Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft liebevoll als Ferienhäuschen eingerichtet, die abwechselnd im Bahnhof Jonsdorf und im Bahnhof Oybin stehen. Einziger Wermutstropfen: Die Waggons sind nahezu immer ausgebucht, auch schon lange im Voraus. Alternativ kann man dem Boahnl aber auch im "Alten Wasserhäusl" im Bahnhof Oybin und in der Pension „Zum Bahnel“ im Bahnhof Jonsdorf nahe sein.
Top 4: Das einzigartige Umgebindehaus erleben
Urlaub im Umgebindehaus - das gibt es nur in der Oberlausitz, in der diese einzigartige Volksbauweise zu Hause ist. Stellvertretend für alle Umgebinde-Ferienhäuser soll hier "Hahmanns Häusl" in Großschönau stehen. Familie Hahmann hat das vom Verfall bedrohte Gebäude in den 1990er-Jahren gekauft, das Potenzial erkannt, das in so einem Haus steckt, und es seitdem immer wieder renoviert. "Hahmanns Häusl" ist heute eines der schönsten und das am besten bewertete Umgebindehaus im Zittauer Gebirge, das sogar eine offizielle Vier-Sterne-Kategorisierung tragen darf.
Top 5: Die allerschönste Aussicht genießen
Wer den schönsten Ausblick übers Zittauer Gebirge sucht, der findet ihn in der Hubertusbaude am Lauschehang hoch über Waltersdorf. In 600 Metern Höhe thront das Hotel, das seit 2010 von Christin Blümel geführt wird. Von den 22 Hotelzimmern haben acht Zimmer einen Balkon mit Talblick. "Es sind zwar die kleinsten Zimmer im ganzen Haus, aber sie sind immer zuerst ausgebucht", erzählt die Hotelchefin. "Viele Stammgäste buchen immer wieder diese Zimmer mit Aussicht. Im Winter - falls Schnee liegt - kann man direkt vor der Tür die Skier anschnallen und den Lauschehang hinunterfahren.