Auf dem Hirschfelder Friedhof ist das vor drei Jahren wiederentdeckte Grab eines Pilgers saniert und am Wochenende geweiht worden. Das teilt Hirschfeldes Pfarrer Michael Dittrich mit, der auch Vorsitzender des Pilgerhäuslvereins ist. Das Grab von Johann Georg Zeissig und seiner Frau Anna Rosina ist schon 300 Jahre alt. Erst 2018 entdeckte ein Friedhofsbesucher aber den Zusammenhang mit dem Pilgern wieder.
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Da die Figuren in einem jämmerlichen Zustand waren, beschloss der Hirschfelder Pilgerhäuslverein, sie restaurieren zu lassen. Er betreut die Herberge am Zittauer Jakobsweg. Der Verein erhielt die Genehmigung des Kirchenvorstands, der zuständigen Denkmalschutzbehörde und einen Zuschuss. Nachdem die Dresdner Restauratorin Christine Laubert mit einheimischen Helfern das Grab wieder auf Vordermann gebracht hatte, wurde es während des Pfarreifestes der Pfarrei "St. Marien Zittau" am 25. Juli von Bischof Heinrich Timmerevers gesegnet.
Zeissig selbst war mit höchster Wahrscheinlichkeit kein Jakobspilger, da die Wallfahrt zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela zu seinen Lebzeiten gar nicht mehr existierte. Zeissig und seine Frau bekamen 16 Kinder, unter denen zweimal Zwillinge und einmal Drillinge waren. Davon verstarben 14 noch vor ihren Eltern. (SZ)