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Zittau: Eckhaus auf der Neustadt soll saniert werden

Das Barockgebäude Neustadt 25 hat neue Eigentümer. Die wollen es auf Vordermann bringen. Der Stadtrat hat ihnen jetzt einen Zuschuss von zwei Millionen Euro zugesichert.

Von Jan Lange
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Das markante Eckhaus Neustadt 25 in Zittau soll wieder belebt werden.
Das markante Eckhaus Neustadt 25 in Zittau soll wieder belebt werden. © Foto: Jan Lange

Es ist ein erster wichtiger Schritt bei der Umsetzung des Projektes: Der Zittauer Stadtrat beschloss jetzt einen Zuschuss für die Sanierung des Barockgebäudes Neustadt 25. Es geht dabei um einen Betrag von zwei Millionen Euro, der zum Großteil über Fördermittel finanziert werden soll.

Dass der Beschluss ohne große Diskussion und ohne Gegenstimmen den Stadtrat passierte, liegt wohl daran, dass mit der Summe ein städtebaulich bedeutendes Haus im Zittauer Stadtkern instandgesetzt werden soll. Das stattliche Eckhaus zieht auf der Neustadt alle Blicke auf sich.

Bis 2018 befand sich im Erdgeschoss des denkmalgeschützten Gebäudes ein Haushaltswarengeschäft, das von den Inhabern des benachbarten Handelshofes betrieben wurde. Im Obergeschoss war noch eine Wohnung vermietet. Der Rest ist bereits seit Jahrzehnten ungenutzt. Mittlerweile steht der Barockbau komplett leer.

Der lange Leerstand wirkte sich auch auf die Bausubstanz aus. Im Gebäudeflügel, der der Neustadt zugewandt ist, gibt es erhebliche Bauschäden, wie ein Vor-Ort-Termin der Bauaufsicht gezeigt hatte. Während die Außenfassade einigermaßen passabel aussieht, sei der gesamtstatische Zustand dahinter bedenklich, heißt es von der Stadtverwaltung.

Mit dem vom Stadtrat beschlossenen Zwei-Millionen-Euro-Zuschuss kann zwar einiges erneuert werden, aber nicht das gesamte Gebäude. Die Baukosten sind nach einer ersten Berechnung doppelt so hoch. Die Eigentümer der Neustadt 25, die das Haus Ende 2021 erworben haben, sind derzeit dabei, die restliche Finanzierung abzusichern. Erst wenn es dafür grünes Licht gebe, könne aktiv mit der Planung begonnen werden, teilen die Investoren mit, die ansonsten noch sehr verhalten sind und nicht in der Öffentlichkeit namentlich erscheinen wollen.

Zumindest äußern sich die Eigentümer, die aus dem Kreis Bautzen stammen, über die künftige Nutzung. So könnte das Erdgeschoss wie in der Vergangenheit für Gewerbe genutzt werden. In den drei Etagen darüber sollen Wohnungen entstehen. Neun bis zwölf könnten es werden, so die ersten Überlegungen. Die Anzahl hänge davon ab, wie groß die einzelnen Wohnungen werden. Das soll bei der späteren Planung festgelegt werden. "Da ist noch Dynamik drin", meinen die Eigentümer. Das Dachgeschoss soll nach den derzeitigen Plänen nicht zum Wohnraum ausgebaut werden.

Der jetzige Zuschnitt der Wohnungen wird sich wahrscheinlich ändern. Denn die bisherigen Einheiten sind nach heutigem Standard ungünstig geschnitten - langer Flur mit in Reihe angeordneten Räumen. Eine aufwendigere Umstrukturierung der baulichen Anlage wird deshalb erforderlich sein, vermutet man auch in der Stadtverwaltung.

Ohne eine weitere Förderung der Sanierung sei das Projekt kaum umsetzbar, erklären die Investoren. Auch wenn sie in den nächsten Wochen bewilligt werden sollte, gehen die Eigentümer nicht davon aus, dass in diesem Jahr noch mit dem Bau begonnen wird. Denn erst mal müsse die Planung erfolgen.

"Wenn es dann mal losgeht, dann wollen wir auch fertig werden", meint einer der Investoren. Ziel sei, die Sanierung im Jahr 2024 abzuschließen. "Aber da gibt es noch viele Unbekannte", gibt er zu Bedenken. Wie beispielsweise auch die Baubranche und ihre Preise. Die Eigentümer der Neustadt 25 hoffen, dass sich bis zum Beginn der Sanierung die momentan schwierige Situation wieder verbessert hat.

Erfahrungen in der Sanierung von Gebäuden haben sie nach eigener Aussage. In Zittau sei es aber das erste Objekt, das sie in Angriff nehmen wollen.

Ein Oppacher Immobilienbüro hatte den Investoren aus dem Landkreis Bautzen die Immobilie in Zittau empfohlen. Schon beim ersten Besichtigungstermin fanden sie es interessant, sich mit dem Haus zu beschäftigen und daraus etwas zu machen. Vor allem auch die Lage habe sie fasziniert.

Wegen des zentralen Standortes ist es auch für die Stadt wünschenswert, dass das Gebäude saniert und künftig wieder genutzt wird. Für die Belebung der Zittauer Innenstadt sei es aus Sicht der Stadt ein wirklich wichtiges Vorhaben.

Zuletzt war erst das Barockgebäude Markt 9 saniert worden, hier wurde unter anderem ein Hotel eingerichtet. Auch dieses Vorhaben hatte die Stadt Zittau mit einem Millionenzuschuss unterstützt.