Zittau
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Kirchen zeigen Zittauer Fastentuch-"Geschwister"

Das Tuch gibt es seit 550 Jahren. Anlass, um weitere derartige Textilien in der südlichen Oberlausitz zu zeigen. Dazu gibt's eine Broschüre.

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Eine Kopie des Freiburger Fastentuches ist in der Zittauer Johanniskirche zu sehen.
Eine Kopie des Freiburger Fastentuches ist in der Zittauer Johanniskirche zu sehen. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Die Städtischen Museen Zittau und der Verein Zittauer Fastentücher zeigen in der Fastenzeit einzigartige "Geschwister" des Großen Zittauer Tuches in den Kirchen der Stadt und Umgebung. Anlass ist das 550-jährige Bestehen der Kostbarkeit sakraler Kunst.

Während das Große Zittauer Fastentuch in der Heiligen-Kreuz-Kirche zu sehen ist, hängt das Kleine im Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster mit Klosterkirche St. Peter und Paul. Dazu kommt das Fastentuch von Betznau, das Leinentuch aus dem Kloster Lüne, das Fragment eines Leinentuchs aus dem Kloster Wienhausen und das Fastentuch aus der Gartenkirche Hannover.

In der Kirche Mariä Himmelfahrt in Ostritz ist das Fastentuch aus Bendern ausgestellt, in der Matthäuskirche Dittelsdorf das von St. Jakob in Gröden, in der Bergkirche Oybin das von Telgte. In der Kirche Jonsdorf hängt das Leinentuch von Halberstadt, in der Kirche Bertsdorf das zeitgenössische Fastentuch.

"Es handelt sich nicht immer um Originale, denn die textilen Kostbarkeiten werden in der Regel in klimatisierten Vitrinen gezeigt und sind nicht reisefähig", teilt Daniela Schüler von den Städtischen Museen Zittau mit. "Mit einer Reproduktion in möglichst authentischer Größe entfalten sie in den Kirchenräumen dennoch ihre Wirkung."

Im Rahmen des Jubiläums erscheinen eine 52-seitige umfangreiche Broschüre mit Informationen zu den Kirchen, den dort ausgestellten Fastentüchern und allen Begleitveranstaltungen, ein Faltblatt zur Tagung sowie ab Mai das Zittauer Geschichtsblatt zum Thema "550 Jahre Großes Zittauer Fastentuch" mit Beiträgen der Tagung und weiteren Artikeln.

Die Tradition der Fastentücher reicht bis ins Mittelalter zurück. Während der vorösterlichen Fastenzeit - also zwischen Aschermittwoch und Karsamstag - verhüllten die auch Hungertücher oder Schmachtlappen genannten Textilien den Altar und teils auch den gesamten Chorraum. (SZ)

Weitere Informationen finden Sie unter www.zittauer-fastentuecher.de