Zittau
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Mit "Max und Moritz" startet das Zittauer Theater die Freiluftsaison im Klosterhof

Regisseur Stefan Eberle verknüpft ab Freitag die alte Geschichte mit den Jugendkulturen der Neuzeit. Von der Studentenbewegung bis zur letzten Generation.

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Ab Freitag sind "Max und Moritz" im Zittauer Klosterhof zu sehen.
Ab Freitag sind "Max und Moritz" im Zittauer Klosterhof zu sehen. © Theater/Pawel Sosnowski

Das Gerhart-Hauptmann-Theater läutet am Freitag mit einer Premiere im Zittauer Klosterhof die Freilichtsaison ein. "Dieses Jahr wird es wild und frech, wenn in der altehrwürdigen Kulisse die beiden Spitzbuben Max und Moritz ihr Unwesen treiben", teilte das Theater mit. "Den absoluten Kinderbuchklassiker von Wilhelm Busch kennt so gut wie jeder."

Regisseur Stefan Eberle erzählt die sieben Streiche der Scherzbolde, die es mit dem Spaß oft zu weit treiben, neu. Eberle, der in der letzten Spielzeit bereits "Die Laborantin" von Ella Road im Großen Haus Zittau inszenierte, macht aus den Bubengeschichten eine Reise durch die verschiedenen Jugendkulturen der vergangenen Jahrzehnte: von der Studentenbewegung der 1960er bis zu der aktuellen Bewegung der „Letzten Generation“. Martha Pohla und Paul-Antoine Nörpel, beide zuletzt in dem erfolgreichen Theaterabend Michael Kohlhaas zu sehen, führen als Max und Moritz durch das Stück. Natürlich fehlen auch Lehrer Lämpel und Witwe Bolte nicht.

Die beiden Bürgerschrecke treiben ihr Unwesen in der dörflichen Nachbarschaft. Sie lassen des Lehrers Studierstube explodieren, stehlen Hühner und stecken dem Onkel Maikäfer ins Bett. Statt des von den Erwachsenen gewünschten Wohlverhaltens bringen sie genüsslich Anarchie und Chaos über die scheinbar korrekt funktionierende kleinbürgerliche Gemeinschaft.

Wilhelm Busch seziert mit scharfem Blick die spießbürgerliche Umgebung seiner Zeit und treibt deren Scheinheiligkeit und Doppelmoral mit der ihm eigenen Lust am Morbiden auf die Spitze. Die 1865 erstmals veröffentlichte Bildergeschichte des deutschen Dichters und Zeichners, auch Urvater des Comics genannt, richtete sich jedoch nicht, wie oft vermutet, nur an die jüngere Generation. "So auch bei uns", teilte das Theater mit. "Dem Werk treu und doch mit neuem Blick begeben wir uns auf eine Zeitreise durch die Pop-Geschichte. Regisseur Stefan Eberle verknüpft diverse Jugendkulturen mit den „Lausbuben“." Wie viel Anarchie darf sein, und wann haben Witwe Bolte, Lehrer Lämpel und Schneider Böck, doch Recht, wenn sie zufrieden verkünden: „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei/mit der Übeltäterei!“? (SZ)

Termine:

  • Fr., 12.05.2023 20:00 Uhr ­ - Premiere
  • Fr., 19.05.2023 20:00 Uhr
  • Sa., 20.05.2023 20:00 Uhr
  • Fr., 26.05.2023 20:00 Uhr
  • Sa., 27.05.2023 20:00 Uhr
  • Mo., 29.05.2023 15:00 Uhr
  • Fr., 02.06.2023 20:00 Uhr
  • Sa., 03.06.2023 20:00 Uhr
  • Sa., 10.06.2023 20:00 Uhr
  • Fr., 16.06.2023 20:00 Uhr
  • Sa., 17.06.2023 20:00 Uhr
  • Do., 29.06.2023 20:00 Uhr
  • Fr., 30.06.2023 20:00 Uhr
  • Do., 13.07.2023 20:00 Uhr
  • Fr., 14.07.2023 20:00 Uhr
  • Fr., 28.07.2023 20:00 Uhr