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Sachsenspiegel berichtet über Zittaus Star-Komponisten

Andreas Hammerschmidt war einer der bekanntesten Komponisten seiner Zeit und lebte in Zittau. Was Sven Rössel über ihn herausgefunden hat, berichtet er im MDR.

Von Anja Beutler
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Musikschulleiter Sven Rössel im MDR-Interview. Er hat zu Andreas Hammerschmidt geforscht und nun ein Buch geschrieben.
Musikschulleiter Sven Rössel im MDR-Interview. Er hat zu Andreas Hammerschmidt geforscht und nun ein Buch geschrieben. © MDR Sachsenspiegel

Es ist ein dreiminütiges Nikolausgeschenk, das der MDR Sven Rössel im Sachsenspiegel gemacht hat. Denn das Filmteam berichtete am Montag in einem Beitrag über den Mann, der den Chef der Kreismusikschule Dreiländereck einige Jahre begleitet hat, über den er in Zittauer Archiven geforscht, am Ende promoviert und nun auch ein Buch veröffentlicht hat: Andreas Hammerschmidt.

Ein tschechisches Quintett singt eine Hammerschmidt-Motette vor dem Fastentuch. Ein Kameramann des MDR filmt alles.
Ein tschechisches Quintett singt eine Hammerschmidt-Motette vor dem Fastentuch. Ein Kameramann des MDR filmt alles. © Sven Rössel
Wie sah dieser Wunder-Komponist von Zittau aus? Was für Schriften gibt es von ihm? Dafür filmte das MDR-Team im Zittauer Museum.
Wie sah dieser Wunder-Komponist von Zittau aus? Was für Schriften gibt es von ihm? Dafür filmte das MDR-Team im Zittauer Museum. © Sven Rössel
Das war Andreas Hammerschmidt, der etwa 1611 geboren wurde und 1675 in Zittau starb.
Das war Andreas Hammerschmidt, der etwa 1611 geboren wurde und 1675 in Zittau starb. © Sammlung Rolf Hill
Hammerschmidts Grab steht in Zittau - der neue Stein verweist auf seine Kunst.
Hammerschmidts Grab steht in Zittau - der neue Stein verweist auf seine Kunst. © MDR Sachsenspiegel

Hammerschmidt war für Zittau das, was für Leipzig Bach war. Er stammte aus Böhmen, kam 1639 nach Zittau und entwickelte rasch das, was man wohl heute Geschäftssinn nennen würde. Dass er Erfolg hatte, lag an seinem großen Talent und Musikgespür. Seine Musik kam an und so schrieb er nicht nur für die Kirche, sondern auch für die reichen Kaufleute in Zittau. "Es gibt einen Band mit Werken von ihm, da ist jede Komposition einem anderen Bürger gewidmet - das liest sich wie das ,Who's Who' von Zittau jener Zeit", erklärt Rössel seine Bedeutung. Damit ist klar: Mit Hammerschmidt kann man hervorragend sowohl in die Stadtgeschichte zurückreisen, als auch in die Welt der Barockmusik eintauchen. Dabei braucht seine Musik gar nicht einmal ein gewaltiges Orchester oder einen großen Chor.

Wie Hammerschmidt wunderbar klingt, hat das Fernsehteam beim Dreh in Zittau eingefangen: Ein extra angereistes, tschechisches Quintett singt eine Hammerschmidt-Motette - natürlich vor dem Fastentuch. Sven Rössel würde es freuen, wenn solche Werke in Zittau und Umgebung künftig öfter erklingen würden, denn er will den Meister wieder populär machen. Dem Mann aus dem 17. Jahrhundert kann man sich aber jetzt schon nähern: Was Hammerschmidts Leben in Zittau betrifft - inklusive ganz alltäglicher Dinge wie kleiner Reibereien oder auch seine Proklamation zum Schützenkönig - so kann man Anekdoten und Geschichten in Rössels Buch nachlesen. Einen ersten Eindruck vermittelt noch einige Tage lang der MDR-Beitrag in der Mediathek. Großes Interesse daran wäre für Sven Rössel dann das schönste Weihnachtsgeschenk.

  • Die Bildbiografie über Andreas Hammerschmidt ist im Verlag Klaus-Jürgen Kamprad erschienen und mit zahlreichen Abbildungen illustriert. Zu bestellen ist es im Buchhandel über ISBN 978-3-95755-664-6. Es kostet 19,80 Euro.
  • Der MDR Kultur sendet zudem am 13. Dezember um 7.40 Uhr einen weiteren Hamemrschmidt-Beitrag.