Leitungen wegen B178-Bau tot - Wie kann das passieren?

Viele Menschen zwischen Zittau und Löbau blicken in den letzten Wochen auch immer mit einem gewissen Bangen auf die Baustelle der B178 bei Zittau. Denn es kam gleich zweimal vor, dass bei Bauarbeiten Kabel gekappt wurden. Tausende Haushalte waren jeweils ohne Internet, Telefon oder auch TV-Empfang - und das längst nicht nur in Zittau. Mittlerweile ermittelt sogar die Polizei wegen des Verdachts der Sachbeschädigung. Doch wie konnte es überhaupt zu diesen kostspieligen Zwischenfällen kommen?
Wenn etwa Glasfaserkabel oder andere Medien in der Erde verlegt werden, ist dies auf speziellen Karten verzeichnet. Als Bauherr müssen das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) und die von ihm beauftragten Bauunternehmen diese Karten kennen und beachten - oder waren die zerstörten Kabel am Ende falsch in diesen Karten eingezeichnet?
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Behörde: "Ein Restrisiko bleibt immer"
"Grundsätzlich werden bei Straßenbaustellen die Leitungsauskünfte zu den im Baufeld vorhandenen Leitungen bei den entsprechenden Medienträgern durch die bauausführenden Unternehmen angefragt", teilt das Lasuv auf SZ-Anfrage zu dem üblichen Vorgehen mit, und: "In Abhängigkeit dort verzeichneter Leitungsabstände zu Aufgrabungsstellen sowie der Datengenauigkeit der Lagekoordinaten der Leitungen, kann entweder unmittelbar mit den Erdarbeiten begonnen werden (ausreichende Abstände zu Leitungslagen) oder die Leitungslagen werden im Zweifelsfall beispielsweise mittels Suchschachtungen eruiert."
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Auch wenn sich durch diese Vorkehrungen Havarien in der Regel vermeiden ließen, bestehe hierbei immer ein Restrisiko, so die Behörde - und will wegen der aktuellen Fälle nicht weiter ins Detail gehen: "Mit Verweis auf die laufenden polizeilichen Ermittlungen, deren Ergebnis abzuwarten bleibt, möchten wir um Verständnis bitten, dass im vorliegenden Falle keine weitergehenden Aussagen getroffen werden." Jedenfalls geht das Lasuv nicht davon aus, dass es wegen der Vorfälle zu irgendeinem Bauverzug kommen werde. (SZ)