Die gute Nachricht zuerst: Die drohende Insolvenz der Jonsdorfer Kur- und Tourismusgesellschaft (KuT), die auch die Eisarena betreibt, ist abgewendet. Geschäftsführer Maik Tempel hat das Schiff aus dem Sturm geholt. "Er hat es mit guten Ideen und Wegen geschafft, die finanziell angeschlagene Gesellschaft durch die Krise zu bekommen. Dafür bin ich sehr dankbar", sagt Jonsdorfs Bürgermeisterin Kati Wenzel (Freie Wähler).
In die finanzielle Schieflage war die KuT vor allem auch durch die Corona-Schutzmaßnahmen geraten. Weil im Lockdown schon im Frühjahr keine Gäste in den Kurort kommen durften und jetzt im Winter wieder nicht kommen dürfen, fehlen der Gesellschaft in Größenordnungen die Einnahmen aus der Kurtaxe. Und es fehlen die Einnahmen aus dem Betrieb der Eisarena.
Aber auch ohne die Corona-Krise ist die Gemeinde Jonsdorf mit der Finanzierung der Eisarena künftig überfordert. Denn der in den 1990er Jahren errichtete Zweckbau ist dringend von Grund auf sanierungsbedürftig. "Da reden wir über einen Betrag in Millionenhöhe", sagt der Geschäftsführer.
Eissaison ist definitiv beendet
Schweren Herzens haben er und der Aufsichtsrat im Januar beschlossen, die Eissaison zu beenden, ehe sie richtig begonnen hat. "Wir hatten ja immer noch gehofft, dass wir im Januar oder Februar wieder öffnen können", erklärt Maik Tempel, "aber jetzt noch auf gut Glück die Eisfläche zu erhalten, ist wirtschaftlich nicht vertretbar."
Seit Januar schon taut das Eis. Die Kältetechnik ist außer Betrieb genommen. Sobald die Temperaturen es zulassen, wird wieder das Kindertobeland aufgebaut, kündigt Tempel an. "Und sobald wir wieder öffnen dürfen, werden wir das dann eben mit dem Tobeland tun."
Währenddessen werden hinter den Kulissen die Strippen für eine neue Zukunft der Eisarena gezogen. Bürgermeisterin Kati Wenzel verhandelt bereits mit dem Landkreis. "Wir sind uns mit dem Landrat einig, dass die finanzielle Last auf breitere Schultern verteilt werden muss", sagt sie. Die kreiseigene Entwicklungsgesellschaft habe bereits ein Konzept erarbeitet, in dem auch die Kosten der dringend notwendigen Sanierung berücksichtigt sind.
Unabhängig davon hat die Gemeinde Jonsdorf eine studentische Arbeit in Auftrag gegeben, in der auch ein Kostenvergleich zwischen der notwendigen Sanierung und einem möglichen Neubau angestellt werden soll.
Jonsdorfs Bürgermeisterin jedenfalls zeigt sich sehr optimistisch: "Die Eisarena ist ein Zugpferd im Zittauer Gebirge - nicht nur für die Einwohner und Gäste von Jonsdorf, sondern für den gesamten Naturpark."
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