Drive-in-Testzentrum jetzt in Seifhennersdorf

Andreas Wagner hat ein neues, wenn auch ein sehr kleines zusätzliche Standbein für seine Firma gefunden. Nun schon über ein Jahr hat er kaum noch Aufträge und demzufolge kaum Einnahmen. Die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit.
Auf dem Parkplatz seiner Firma Wagner Digitaldruck & Präsentationssysteme gibt es jetzt in der Viebigstraße 4 im Gewerbegebiet in Seifhennersdorf ein Corona-Testzentrum. Es ist ein Drive-in. Ähnlich dem wie beim Westpark-Center in Zittau. "Dadurch bin ich auch auf den Einfall gekommen, dass wir das ebenso machen könnten", gibt der Seifhennersdorfer Geschäftsführer ehrlich zu. Man muss schließlich nichts Neues erfinden, wenn es schon gute Lösungen gibt.
Das alles ist aber seit März 2020 weggebrochen
Aber viel lieber würde Andreas Wagner etwas ganz anderes machen. Das, womit er eigentlich seine Brötchen verdient. Der Geschäftsführer der Firma Wagner Digitaldruck & Präsentationssysteme stellt sonst Werbebanner her. Kleine, wie etwa für Dachdecker - und andere Handwerksfirmen, die diese sich an die Baugerüste hängen können, bis hin zu einer Größe von über 25 Metern.
"Unsere Kunden sind hauptsächlich "Messebauer, Veranstalter und Eventagenturen. Wir bauen ganze Messestände auf", schildert er. Das alles ist aber seit März 2020 weggebrochen. Das die Mitarbeiter nun schon so lange in Kurzarbeit sind, belastet uns schon sehr. Wir leben seitdem von der Hand in den Mund", sagt er.
Paradoxerweise sind die einzigen Werbebanner, die seitdem bei Wagner Digitaldruck & Präsentationssysteme produziert werden für Impf- und Testzentren vorgesehen. Andreas Wagner hat sich deswegen auf den Ursprung des Unternehmens besonnen und stellt als zweites Standbein wieder mehr Lkw-Planen her. Denn ursprünglich ist sein Unternehmen mal aus einer Schuhmacherwerkstatt und später aus einer Sattlerei - in der Lkw-Planen hergestellt wurden, hervorgegangen. Andreas Wagner führt die Firma nun in dritter Generation.
Er ist froh, den Schritt mit dem Drive-in-Testzentrum gewagt zu haben. So kann er wenigstens einem Teil der Mitarbeiter wieder eine Beschäftigung geben. Für die kostenlosen Test erhält er pro Person eine Pauschale von der Kassenärztlichen Vereinigung.
Drive-in heißt für die Testpersonen, sie müssen nicht ihr Auto verlassen und halten damit schon die wichtigste Hygieneregel - "Abstand halten" - ganz automatisch ein. Andreas Wagner hat zwei Zelte aufgebaut. Im ersten hält man an, lässt die Scheibe runter und wird getestet. Das Testergebnis liegt nach etwa 15 Minuten vor. Und im zweiten Zelt bekommt die Testperson dann ein Testzertifikat in Papierform ausgehändigt. Wobei das Angebot natürlich auch für Fußgänger gilt.
Vom Gesundheitsamt offiziell mit der Testung beauftragt
Damit alles seine Ordnung hat, sind fünf seiner neun Mitarbeiter extra beim DRK medizinisch geschult worden. "Wir sind danach vom Gesundheitsamt offiziell mit der Testung beauftragt worden und dürfen auch polnische und tschechische Bürger testen", sagt er. Nicht nur Seifhennersdorfer kommen in sein Impfzentrum, auch Bürger aus der Umgebung, wie aus der Gemeinde Kottmar. Selbst ein Zittauer nutzt jetzt dieses Angebot. Er ist ein Berufspendler und arbeitet in Tschechien.
"Gerade auch für tschechische und polnische Grenzpendler ist das Testzentrum interessant, weil sie hier ein Testzertifikat erhalten, dass neben Deutsch und Englisch auch in diesen beiden Sprachen ausgestellt wird", erzählt Andreas Wagner.
Für Wagners Drive-in sind während der Öffnungszeiten keine Anmeldungen erforderlich. In Seifhennersdorf ist es jeweils Montag, Mittwoch und Freitag von 6 bis 11 Uhr und 13 bis 17 Uhr geöffnet. Und ab nächster Woche ist er mit einem mobilen Testteam auch in Leutersdorf am Parkplatz vor dem Diska-Markt. Dann immer donnerstags von 7 bis 18 Uhr. Wegen dem Feiertag in der nächsten Woche aber am Dienstag.
In Seifhennersdorf gibt es neben dem Drive-in-Testzentrum noch zwei weitere - in der ehemaligen neurologischen Arztpraxis in der Nordstraße 33 und an der Windmühle.
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