SZ + Zittau
Merken

Schlechte Sicht - es gibt Kritik an ungemähten Straßenrändern

Die Stadt Zittau und die Landkreisverwaltung sagen, woran das in diesem Jahr liegt. Es gibt mehrere Gründe.

Von Holger Gutte
 3 Min.
Teilen
Folgen
Hohes Gras an der Mietzschallee in Zittau. So sah es hier noch Ende Juni aus. Inzwischen ist gemäht worden. Aber, wie auch an vielen anderen Stellen, wesentlich später als in den Jahren zuvor.
Hohes Gras an der Mietzschallee in Zittau. So sah es hier noch Ende Juni aus. Inzwischen ist gemäht worden. Aber, wie auch an vielen anderen Stellen, wesentlich später als in den Jahren zuvor. © Matthias Weber/photoweber.de

Was ist in diesem Jahr los mit der Grasmahd an Straßenrändern in Löbau-Zittau? Einwohner kritisieren, dass hohes Gras an Straßen- und Wegrändern schießt, unter anderem zum Beispiel zwischen Hainewalde und Oderwitz, bei den Kälbersträuchern/Dreihäuser und an der Bundesstraße 99 zwischen Hirschfelde und Zittau. Teilweise wird dadurch sogar den Verkehrsteilnehmern die Sicht beeinträchtigt, heißt es.

Auch im Stadtgebiet von Zittau, wie beispielsweise in der Weinauallee und der Umgebung ist das so, bemängelt ein SZ-Leser. Dort wäre in den letzten Jahren im Juni bereits gemäht gewesen, schildert er. Ende Juni machte auch der SZ-Fotograf unter anderem in der Mietzschallee in Zittau ein Foto, wo das Gras an der Straße sehr hochstand. Inzwischen ist hier, wie auch an vielen der bemängelten Orte, das Gras gemäht. Aber warum so spät?

Gibt es eine Prioritätenliste in den Orten oder gar Bereiche, wo die Zuständigen mit der Grasmahd nicht mehr hinterherkommen? Ist in diesem Jahr weniger Personal dafür im Einsatz oder Technik? Liegt es an der Finanzierung oder gibt es einen anderen Grund?

Zittau kann Ausfälle nicht kompensieren

Für die Stadt Zittau und für ihre Ortsteile gibt es eine Prioritätenliste, bestätigt Stadtsprecher Kai Grebasch. Aber es gibt keine Bereiche, die nicht mehr abgedeckt werden, wo kein Gras mehr gemäht werden könne, fügt er hinzu.

Wie er berichtet, steht eigentlich ausreichend Personal und Technik zur Verfügung. "Allerdings sind bei der Städtischen Dienstleistungs GmbH Zittau (SDG) einige Mitarbeiter erkrankt gewesen beziehungsweise noch erkrankt", schildert er.

  • Sie wollen wissen, was heute in Ihrer Region passiert ist, welche Nachrichten gerade wichtig sind und was für Themen aktuell die Nachbarn und Kollegen bewegen: Die Themen des Tages in der kostenlosen Übersicht. Wer diese jeden Werktag um 19 Uhr per E-Mail empfangen will, der meldet sich für den Newsletter "Löbau-Zittau – kompakt" kostenlos an. Ob PC, Smartphone oder Tablet – das Design passt sich Ihrem Bildschirm an. (SZ)

Darüber hinaus musste die SDG Zittau weitere ungeplante Dienstleistungen für die Stadt übernehmen und unvorhergesehene Ereignisse wie unter anderem die Sturmschäden Ende Mai bewältigen. "Deshalb kam es zu Prioritätenverschiebungen zuungunsten der Rasenmahd", berichtet Kai Grebasch weiter.

Prinzipiell liegt das teilweise späte Grasmähen in diesem Jahr in Zittau ebenso wenig an der Finanzierung. "Aber die finanziellen Budgets lassen keine Personalreserven zu, daher können Ausfälle nicht kompensiert werden", so der Stadtsprecher.

Die Städtische Dienstleistungs GmbH Zittau bewirtschaftet in der Stadt immerhin eine Gesamtfläche von über 1.14 Millionen Quadratmetern. Davon entfallen reichlich 460.000 Quadratmeter auf Straßenbegleitgrün und über 44.000 Quadratmeter auf Grünanlagen. Unter Grünanlagen sind auch die Weinauallee und der Lutherplatz aufgeführt, welche allein schon knapp 19.000 Quadratmeter ausmachen, schildert er.

Die Fläche der begrünten Straßen- und Wegränder im Zuständigkeitsbereich des Landkreises ist noch um ein Vielfaches höher. Hier gehören auch die Wiesenränder entlang der Bundesstraßen mit dazu.

Jede Straßenmeisterei betreut 100 Kilometer Kreisstraßen

"Die Grasmahd wird nach Vorgabe des Leistungsheftes des Bundes durchgeführt. Das heißt, Bankette und Sichtfelder sind nach Bedarf freizuhalten. Gemäht werden die Bankette und Sichtdreiecke entsprechend der Verkehrsbedeutung der Straßen", schildert die Pressesprecherin des Landkreises, Julia Bjar.

Jede der insgesamt vier Straßenmeistereien des Landkreises betreut in etwa 100 Kilometern Kreisstraßen. Aufgrund dessen kommt es bei günstigen Wachstumsfaktoren des Grases - besonders im Frühjahr - zu einem erhöhten Bedarf, welcher aufgrund der zur Verfügung stehenden maschinellen Kapazitäten, nicht immer vollumfänglich zur Zufriedenheit aller Verkehrsteilnehmer abgearbeitet werden könne, berichtet die Kreissprecherin.

Für die Grasmahd ist die Spezialtechnik nahezu rund um die Uhr im Einsatz. "Gerade bei höheren Temperaturen sind somit Technikausfälle vorprogrammiert", so Julia Bjar. Bis Ende Juni sind fast alle in der Zuständigkeit befindlichen Kreisstraßen gemäht gewesen.