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Welche Millionen-Bauten Leutersdorf 2022 plant

Die Gemeinde will ein Gemeinschaftshaus und neues Depot, erneut keine Kredite aufnehmen und hat weitere Ziele. Trotzdem klappt nicht alles wie gewünscht.

Von Holger Gutte
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Im November 2020 erfolgte die Grundsteinlegung für den neuen Kindergarten in Leutersdorf. Bis zum Jahresende soll er fertig werden. 2021 werden hier rund weitere 1,7 Millionen Euro investiert - unter anderem in die Außenanlagen.
Im November 2020 erfolgte die Grundsteinlegung für den neuen Kindergarten in Leutersdorf. Bis zum Jahresende soll er fertig werden. 2021 werden hier rund weitere 1,7 Millionen Euro investiert - unter anderem in die Außenanlagen. © Matthias Weber

Vor allem zwei große Projekte will die Gemeinde Leutersdorf im nächsten Jahr angehen und eines noch abschließen. Gleich für das größte Projekt, dem geplanten Bau eines Dorfgemeinschaftshauses, muss irgendwie aber noch Geld gespart werden. Schätzungsweise 2,2 Millionen Euro könnte es aber trotzdem kosten - wenn da auch schon die Außenanlagen mit dabei sind.

Das zweite große Bauvorhaben ist ein neues Depot für die Leutersdorfer Feuerwehr. Hierfür sind zwei Millionen Euro im Haushalt für das nächste Jahr eingeplant.

Beide Großprojekte gehören aber zu denen, für die Leutersdorf auf Fördermittel hofft. Für den Abschluss des Kita-Neubaus hat die Gemeinde diese dagegen bereits. Insgesamt 1,7 Millionen Euro fließen hier noch einmal 2022 rein. 202.000 Euro sind dafür beispielsweise für die Freiflächengestaltung und jeweils 50.000 für den Spielplatz und Möbel vorgesehen.

Kita-Villa wird das neue Gemeindeamt

Weitere 700.000 Euro will die Gemeinde in die Hand nehmen, um aus der bisherigen Kindergarten-Villa in Leutersdorf ein neues Gemeindeamt zu machen. Auf dem Gelände vom neuen Gemeindeamt und der Kindertagesstätte ist zudem ein Löschwasserbehälter vorgesehen. Der kostet mit einigen anderen dafür notwendigen Arbeiten zusammen 440.000 Euro und hält für den Brandfall 50.000 Liter Wasser für die Feuerwehr bereit.

Für einen besseren Hochwasserschutz ist außerdem ein Regenwasserrückhaltebecken an der Grenze der beiden Ortsteile von Leutersdorf und Spitzkunnersdorf beim künftigen Dorfgemeinschaftshaus vorgesehen. Die Kosten dafür sind im Haushalt mit 150.000 Euro angegeben. 17.000 Euro soll es ebenso für die Planung für ein Starkregenmanagement geben, dass vor allem für Spitzkunnersdorf dringend gebraucht wird.

Im Zuge des weiteren Breitbandausbaues sollen im nächsten Jahr in beiden Ortsteilen etwa 60 Straßenleuchten auf energiesparende LED-Leuchten umgerüstet werden. Dafür sind 244.000 Euro eingeplant. 73.000 Euro werden außerdem in die weitere Sanierung des Gemeindezentrums in Spitzkunnersdorf investiert.

Zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor dem Straßenverkehr lässt die Gemeinde die Skateanlage an der Zufahrt zum Leutersdorfer Gewerbegebiet einzäunen. 40.000 Euro stehen für die Arbeiten zur Verfügung.

Geld gibt es ebenso für neue Computertechnik für die Gemeindeverwaltung und die Grundschule sowie Zuschüsse für Vereine und Kirchen.

Eine düstere Prognose

Kämmerin Ramona Reichel ist es wieder gelungen, einen ausgeglichenen Haushalt für die Gemeinde Leutersdorf zu erarbeiten. "Das wird aber in Zukunft immer schwieriger für uns werden", sagt Bürgermeister Bruno Scholze (CDU). Denn auch um Leutersdorf macht der Einwohnerrückgang keinen Bogen. Mit Stand Juli 2021 hatte die Gemeinde 3.470 Einwohner. Laut einer Prognose für die nächsten 15 Jahre werden es wohl im Jahr 2035 nur noch 2.800 sein. "Dazu muss man wissen, das wir an Schlüsselzuweisungen je Einwohner 500 Euro im Jahr bekommen", schildert der Bürgermeister.

Trotz dieser Zukunftsaussichten sieht Leutersdorf auch 2022 von einer Steuererhöhung ab. Die Hebesätze bleiben unverändert und betragen 300 von Hundert bei der Grundsteuer A, 410 v.H. bei der Grundsteuer B und 390 v. H. bei der Gewerbesteuer. "Die Einwohner und Gewerbetreibenden haben so schon durch Corona eine schwere Zeit", sagt Bruno Scholze. Die Gemeinde hat deshalb Gewerbetreibenden bereits Stundungen angeboten.

Die Gemeinderäte haben den Haushalt auf ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Nun muss er noch vom Landkreis genehmigt werden. Die Personalausgaben nehmen mit 2,5 Millionen Euro übrigens den größten Posten im Haushalt ein. 62 Prozent der Summe wird dabei für die Mitarbeiter der beiden Kindertagesstätten benötigt. 25 Prozent werden für die Verwaltung und die restlichen 13 Prozent für den technischen Mitarbeiterbereich, wie Bauhof und Hausmeister ausgegeben.

Leutersdorf gehört damit wieder einmal zu den ersten Kommunen im Landkreis Görlitz, die wie eigentlich verlangt, noch im alten Jahr einen Haushalt für das kommende Jahr beschließen.