"Sachsen ist rechts!" - eine Aussage, die in deutschen Medien häufig fällt und leider nicht falsch ist, doch wenn ein ganzes Bundesland rechts sein soll, was ist dann mit denen, die es nicht sind und trotzdem in Sachsen wohnen? Dieser Frage geht ein Film auf den Grund, den der Verein Hillersche Villa am Freitag im Kronenkino zeigt.

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Dabei sollen viele weitere Fragen ergründet werden: Warum denken wir eigentlich immer noch in den Kategorien "Ost" und "West", wenn die politische Wende vor über 30 Jahren vollzogen wurde? Und was macht die pauschale Aussage "Sachsen ist rechts!" eigentlich mit Menschen, die sich täglich in soziokulturellen Zentren, Vereinen und unzähligen Projekten abseits der Politik engagieren? Die trotz geringer Entlohnung und mangelnder Wertschätzung nicht müde werden, die Kultur als Waffe im Kampf gegen Rechtsextremismus, Abwanderung und Perspektivlosigkeit einzusetzen?

Um Antworten zu finden, machten sich die Spoken-Word-Künstlerin Jessy James LaFleur aus Löbau und der Chemnitzer Filmemacher Franz Lermer auf den Weg durch ein Bundesland, dessen Regionen, Konflikte und Alltagssorgen nicht unterschiedlicher sein könnten.
Das Resultat ist ein abendfüllender Dokumentarfilm mit dem Titel "Sachsen ist mehr", der Menschen zeigt, die ihre Städte trotz aller Widerstände nicht aufgeben wollen und vor allem eins tut: Zuhören!

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Die Motivation für das Projekt, so berichtet die Hillersche Villa, lieferte der Beitrag "Sachsen ist rechts!" von Satiriker Jan Böhmermann. Darauf reagierte Jessy James LaFleur mit einem poetischen Konter in Videoform, der bis heute fast 30.000 Mal angesehen und viel diskutiert wurde - wenn auch offenbar nicht von Jan Böhmermann. Der Film führt von Weißwasser nach Löbau, über Ostro nach Leipzig, bis nach Chemnitz, Zwickau und tief ins Erzgebirge.

Der Film "Sachsen ist mehr" will Akteure und den Wert von kultureller Arbeit in den Fokus rücken. Er wird gefördert durch Fonds Soziokultur e.V. und damit durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

"Sachsen ist mehr!" läuft am 13. Mai um 18 Uhr im Zittauer Kronenkino. Karten kosten an der Abendkasse fünf Euro.

Weitere Höhepunkte des Soziokulturzentrums Hillersche Villa stehen in den nächsten Tagen an. Für Sonnabend, den 14. Mai ab 18 Uhr ist zum Beispiel die feierliche Wiedereröffnung des Café Jolesch angekündigt - mit verschiedenen Künstlern und Karaoke. Ab dem 19. Mai hat die Kulturkneipe Jolesch dann regulär von Donnerstag bis Sonnabend wieder ab 18 Uhr geöffnet. (SZ)