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Mittelherwigsdorf hilft Hochwasser-Opfern

Die Gemeinde ruft zur Spendenaktion für Menschen in einem Ort auf, deren Bürger nach der Katastrophe durch die Raster staatlicher Hilfe und Versicherungsleistungen fallen.

Von Holger Gutte
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Ein Blick auf Mittelherwigsdorf vom Scheibeberg aus fotografiert.
Ein Blick auf Mittelherwigsdorf vom Scheibeberg aus fotografiert. © Thomas Eichler (Archiv)

Emotional ergriff ein Mittelherwigsdorfer Bürger bei der Fragestunde während der jüngsten Einwohnerversammlung das Wort. Er wollte auf keine Missstände im Ort hinweisen und auch nichts lobend erwähnen. Der Mann wollte einfach, dass alle Anwesenden nicht nur die Hochwasserschäden vor wenigen Tagen im Ort im Blick haben. Er warb für eine Spendenaktion der Gemeinde Mittelherwigsdorf für den Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.

Schuld zählt zu den am schlimmsten betroffenen Orten, die die Flut jetzt in Deutschland zerstörte. Bei Bürgermeister Markus Hallmann (Freier Wählerverein) und den Gemeinderäten stieß er damit auf offene Ohren. "Mit diesem Anliegen haben sich auch schon andere Bürger an uns gewandt", sagte der Bürgermeister.

Angeregt von zahlreichen Mittelherwigsdorfer Einwohnern und aus gemeinsamer Überzeugung hat der Gemeinderat deshalb beschlossen, eine Spendenaktion zugunsten der Betroffenen der schweren Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen unter dem Motto "Mittelherwigsdorf hilft!" zu starten.

"Angesichts der zahllosen Todesopfer möchte Mittelherwigsdorf den Hinterbliebenen ihr tiefes Mitgefühl ausdrücken. Den vielen Menschen, denen neben Haus und Wohnung sämtliches Hab und Gut genommen wurde, möchten wir mit unserer finanziellen Unterstützung ein Hoffnungszeichen senden und den baldigen Wiederaufbau ermöglichen", so Markus Hallmann.

Vielleicht spenden mehr Leute in der Gemeinde, wenn es heißt, "Mittelherwigsdorf hilft!", als in einem allgemeinen großen Spendentopf, hofft er. Die Gemeinde will sich aber nicht auf eine Hilfe für den Ort Schuld festlegen, wie es der Bürger beim Gemeinderat vorschlug.

Denn bestimmte Orte tauchen immer wieder in den Medien auf. Mit Sicherheit gibt es aber noch zig andere Gemeinden, deren Einwohner ebenfalls sehr schlimm von der Hochwasserkatastrophe betroffen sind. So einen Ort will Mittelherwigsdorf finden und ihm dann die Spenden seiner Einwohner, Gewerbetreibenden, Unternehmen und Vereine geben.

Die gespendete Summe soll zu 100 Prozent Anfang September 2021 an diese von der Flut zerstörten Gemeinde überwiesen werden. Dort soll sie insbesondere den Menschen zugutekommen, die möglicherweise durch die Raster von staatlicher Hilfe oder Versicherungsleistungen fallen.

Spendenkonto: Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien; IBAN: DE10 8505 0100 3000 0316 41; BIC: WELADED1GRL; Kontoinhaber: Gemeinde Mittelherwigsdorf; Verwendungszweck: "Mittelherwigsdorf hilft – Spende Flutkatastrophe"