Sie haben ihn Sybille genannt, den alten Phänomen aus Zittaus altehrwürdiger Lastkraftwagenproduktion, den das Team von "Zeitsprung" aufwendig flott gemacht hat. "Zeitsprung" ist eine gemeinnützige GmbH in Zittau, die in einem deutsch-polnischen Projekt auf beiden Seiten der Grenze an Zeiten und jeweils einen Ort erinnern will, als Brautraditionen in Zittau und Kowary - dem einstigen Schmiedeberg in Niederschlesien - noch lebendig waren. Und der Phänomen-Oldtimer soll mal Werbung für Zittaus einstige Brauerei machen.
Jetzt ist der Phänomen Granit 27, der als Kastenwagen 1953 in Zittau gebaut wurde, aber erst einmal ein Hingucker beim Oldtimer-Treffen in Strahwalde gewesen. Buchstäblich in all seine Einzelteile zerlegt, wurde er etwa zwei Jahre lang in mühevoller Kleinarbeit restauriert.
Vor wenigen Tagen hat der 70 Jahre alte Phänomen nun seine TÜV-Prüfung bestanden. "Am 28. Juni werden wir dann für ihn auch die Zulassung bekommen", sagt Zeitsprung-Mitarbeiterin Uta Simon. Dann soll es die erste Probefahrt um den Zittauer Stadtring geben.
Weiß gespritzt und mit einem roten Kreuz darauf, fuhr der Granit 27 einst in den 1950er Jahren als Krankenwagen durch Zittau. Später war er mit rot-weißen Karos versehen und kam zu DDR-Zeiten auf dem Flugplatz in Kamenz zum Einsatz, bis er dann ausgemustert wurde und vor sich hin rostete.
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Wegen der Corona-Pandemie ist das "Zeitsprung-Projekt" um ein Jahr bis zum Jahresende 2022 verlängert worden. Bis dahin soll unter anderem das Erdgeschoss der Brauerei-Villa in Zittau so hergerichtet werden, dass darin eine Ausstellung über Zittaus Braukunst gezeigt werden kann.