Zittau
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Erstklässler pflanzen Baum für gefällte Räuber-Fichte

Die Kinder hoffen, dass ihre neue Weißtanne am Karasek-Ringwanderweg auch wieder über 100 Jahre alt wird.

Von Holger Gutte
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Anstelle der gefällten alten Räuber-Fichte haben Erstklässler der Leutersdorfer Grundschule mit ihrer Lehrerin, einem Vati, dem Bürgermeister und Wegewart Dietmar Eichhorn eine Weißtanne als neuen Räuber-Baum gepflanzt.
Anstelle der gefällten alten Räuber-Fichte haben Erstklässler der Leutersdorfer Grundschule mit ihrer Lehrerin, einem Vati, dem Bürgermeister und Wegewart Dietmar Eichhorn eine Weißtanne als neuen Räuber-Baum gepflanzt. © Bruno Scholze

Als vor knapp einem Jahr die über 100 Jahre alte Räuber-Fichte auf dem Karasek-Ringwanderweg zwischen Leutersdorf und Seifhennersdorf gefällt worden war, bedauerten das viele Natur- und Wanderfreunde. Die Räuber-Fichte war ein beliebter Anlaufpunkt auf dem über 4,5 Kilometer langen Karasek-Ringwanderweg.

Der Rundkurs beginnt und endet am Kindererholungszentrum "Querxenland" in Seifhennersdorf. An den Schauplätzen des damaligen Geschehens mit dem legendären Räuberhauptmann kann der Wanderer dort eine reizvolle Landschaft genießen.

Christian Sturm dreht mit seinem Hund Kelly oft auf dem Karasek-Ringwanderweg bei Seifhennersdorf seine Gassi-Runden. Er fand es sehr schade, dass der über 100 Jahre alte Baum wegen dem Borkenkäferbefall gefällt werfen musste.
Christian Sturm dreht mit seinem Hund Kelly oft auf dem Karasek-Ringwanderweg bei Seifhennersdorf seine Gassi-Runden. Er fand es sehr schade, dass der über 100 Jahre alte Baum wegen dem Borkenkäferbefall gefällt werfen musste. © Matthias Weber/photoweber.de
Bleibt stehen hatte der Revierförster erst noch mit blauer Farbe an den Stamm geschrieben. Dann war der Baum wegen dem Borkenkäferbefall aber doch nicht mehr zu retten.
Bleibt stehen hatte der Revierförster erst noch mit blauer Farbe an den Stamm geschrieben. Dann war der Baum wegen dem Borkenkäferbefall aber doch nicht mehr zu retten. © privat
So sah es noch im Frühjahr aus. Jetzt wurde hier einen Weißtanne als neuer Räuber-Baum gepflanzt.
So sah es noch im Frühjahr aus. Jetzt wurde hier einen Weißtanne als neuer Räuber-Baum gepflanzt. © privat
Diese Infotafel steht neben der gefällten Räuber-Fichte.
Diese Infotafel steht neben der gefällten Räuber-Fichte. © Matthias Weber

Schon damals hatte Revierförster Patrick Schiffmann angekündigt, einen neuen Baum an die Stelle zu pflanzen. "Eine Fichte wird hier sehr wahrscheinlich nicht mehr hinkommen. Aber vielleicht eine Weißtanne oder ein anderer Baum dem Borkenkäfer nicht so schnell etwas anhaben können oder der widerstandsfähiger ist", sagte er damals. Und: In 150 Jahren wird der neue Räuber-Baum auch wieder so groß sein.

Seit wenigen Tagen wächst nun bereits an der Stelle wieder ein junger Baum heran. Die Leutersdorfer Grundschüler der Klasse 1a hatten sich gemeinsam an ihrem Wandertag mit ihrer Lehrerin, Eltern, dem Bürgermeister und Wegewart Dietmar Eichhorn zum Platz der ehemaligen Räuber-Fichte aufgemacht.

"Da wir als Gemeinde im Naturpark Zittauer Gebirge jedes Jahr einen Baum pflanzen, haben wir dieses Jahr diesen als Ersatzpflanzung für die Räuber-Fichte im Gemeindewald von Leutersdorf gesetzt", berichtet Bürgermeister Bruno Scholze (CDU). Er hofft, dass diese kleine Weißtanne die nächsten Jahre in Ruhe wachsen und gedeihen kann. Die alte Räuber-Fichte hatte etwa einen Durchmesser von einem Meter und war über 30 Meter hoch.