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Todesfahrer-Prozess: Witwe rührt Gerichtssaal zu Tränen

Ein junger Mann verursacht zwischen Hainewalde und Oderwitz einen tödlichen Unfall. Die Witwe des Opfers findet vor dem Amtsgericht Zittau rührende Worte.

Von Markus van Appeldorn
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Die Straße Dreihäuser zwischen Oderwitz und Hainewalde nach dem tödlichen Unfall.
Die Straße Dreihäuser zwischen Oderwitz und Hainewalde nach dem tödlichen Unfall. © © LausitzNews/Philipp Mann (Archiv)

Es waren nur Sekunden, die im März 2021 das Leben einer Familie zerstörten. Exakt 4,5 Sekunden, in denen ein 23-Jähriger auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Hainewalde und Niederoderwitz an einem Überholmanöver festhielt. Obwohl er den ihm entgegen kommenden Motorradfahrer hätte sehen können und müssen. Obwohl er genug Zeit gehabt hätte, das Manöver abzubrechen. Aber am Ende dieser 4,5 Sekunden prallte er in seinem VW Beetle frontal mit dem Motorradfahrer (49) zusammen, der noch am Unfallort starb. Dafür stand der junge Mann nun wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Zittau. Die Stunde, die eine des Zorns und der Abrechnung hätte sein können, nutzte die Witwe des Motorradfahrers als Nebenklägerin für eine beeindruckende Rede. Eine Frau, eine Mutter, die zu verzeihen bereit ist aber Verantwortung fordert - und damit den ganzen Saal zu Tränen rührte.

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