Zittau
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Schleuser setzte Asylbewerber im Raum Zittau ab

In einem Lkw brachte er Personen aus der Türkei und Afghanistan her. Nun ermittelt die Polizei. In Reichenbach trieben indes Hakenkreuz-Schmierer ihr Unwesen.

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Flüchtlinge sitzen in einer zentralen Bearbeitungsstelle der Bundespolizei und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Flüchtlinge sitzen in einer zentralen Bearbeitungsstelle der Bundespolizei und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. © Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

Ein unbekannter Lkw-Fahrer hat am Mittwoch im Raum Zittau sechs Flüchtlinge aus der Türkei und Afghanistan eingeschleust und abgesetzt. Drei von ihnen haben Bundes- und Landespolizei aufgegriffen, teilt Bundespolizei-Sprecher Alfred Klaner mit.

Bundespolizisten kontrollierten um 16.30 Uhr nahe der S148 bei Oberoderwitz einen Mietwagen, der mit drei türkischen Männern besetzt war. Der 33-jährige Fahrer und sein 26-jähriger Beifahrer leben in Deutschland und konnten beide einen Aufenthaltstitel vorlegen. Sie hatten hier einen unerlaubt eingereisten Landsmann abgeholt und wollten ihn ins Landesinnere bringen. Der 25 Jahre alte Mann konnte den Beamten nur ein Handyfoto seines Reisepasses zeigen und ist mit dem Beifahrer verwandt.

Über ein Visum oder einen Aufenthaltstitel verfügt er nicht. Den Ermittlungen zufolge war er am Nachmittag mit weiteren fünf Personen von einem Lkw im deutschen Grenzgebiet abgesetzt worden, der sie vor knapp drei Tagen in der Türkei aufgenommen hatte. Sie hatten auf der Ladefläche nur einen Platz von etwa drei Quadratmetern. Für diesen Transport hat der Mann in Istanbul 3.000 Euro an Schleuser gezahlt. Der genaue Grenzübertrittort ist nicht bekannt.

In der Nähe nahmen Beamte des Polizeireviers Zittau um 19.10 Uhr einen 34-jährigen Türken und um 3.30 Uhr einen 22-jährigen Afghanen in Gewahrsam und übergaben sie der Bundespolizei. Auch diese beiden Männer hatten keinen Aufenthaltstitel und waren den bisherigen Ermittlungen zufolge mit dem Lkw eingeschleust worden. Sie hatten ebenfalls Schleuser beauftragt und einer von ihnen hatte 5.000 Euro Schleuserlohn zahlen müssen.

Die drei Männer stellten einen Asylantrag und wurden an die Erstaufnahmeeinrichtung Dresden weitergeleitet. Die Bundespolizei ermittelt wegen der unerlaubten Einreise, wegen des unerlaubten Aufenthaltes und wegen des Einschleusens von Ausländern. Die Ermittlungen richten sich insbesondere gegen die Hintermänner und Organisatoren.

Sollte jemand Angaben zu einem Klein-Lkw mit eventuell nicht deutscher Zulassung machen können, der im Raum Zittau die Grenze überfahren und dann Personen an verdeckten Stellen hat aussteigen lassen, kann er das der Bundespolizeiinspektion Ebersbach unter 03586 76020 mitteilen.

Hakenkreuz-Schmierer schlagen erneut zu

An der Löbauer Straße in Reichenbach haben Unbekannte im Zeitraum von Montag bis Mittwoch mit grüner Farbe ein Hakenkreuz an die Fassade eines leerstehenden Mehrfamilienhauses geschmiert. Das verfassungsfeindliche Symbol hatte eine Größe von 25 mal 25 Zentimetern und wurde von der Stadtverwaltung entfernt. Die Höhe des Sachschadens sei der Polizei nicht bekannt, erklärt Polizeisprecher Kai Siebenäuger der SZ auf Nachfrage. Jetzt ermittelt der Staatsschutz. (SZ)