"Zittaus Klage gegen Turow ist richtig - aber nicht gut"
Als Bürgermeister von Zittau musste Werner Schnuppe ungefragt mittragen, was Kohleabbau anrichten kann. Heute sieht er Parallelen - und ein neues, großes Problem.
Werner Schnuppe steht am Geländer und blickt auf den kleinen Teich in der Weinau. "Das wäre jetzt alles weg", sagt der Mann, der in diesem Jahr 80 geworden ist. Er hat es gewusst von Anfang an. Werner Schnuppe kannte die Pläne zur Erweiterung des Kohleabbaus in der Grube Olbersdorf. Im Sommer 1977 nimmt er sie entgegen - höchstpersönlich vom damaligen SED-Politbüromitglied Horst Sindermann, dem Präsidenten der DDR-Volkskammer. Der kommt für die Übergabe extra nach Zittau gereist. Und Werner Schnuppe, der in dieser Zeit hier der Bürgermeister ist, muss diesen Parteibeschluss mittragen, ob er will oder nicht. Kein Einwand zählt zu dieser Zeit.