Ohne Gewalt, fast ohne verbale Aggressionen, ohne Reichskriegsflaggen oder Ähnliches: Nach ersten Schätzungen sind am Montagabend rund 200 Menschen offenbar aus Protest gegen die Corona-Politik in Deutschland auf dem äußeren Fußweg um den Zittauer Ring spaziert. Deutlich erkennbar war ihr Ansinnen nicht. Es gab keine Sprechchöre, keine Kundgebung, nur Einzelne hatten sich Plakate vor die Brust geschnallt. Allerdings geht aus der Einladung, die in den sozialen Medien im Internet und in Nachrichtendiensten wie WhatsApp kursierte, klar hervor, warum der Spaziergang stattfand.

Unter den Teilnehmern waren mehrere wie der Zittauer Professor Peter Dierich, die selber schon Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen organisiert oder daran teilgenommen haben. Auch das rechte politische Spektrum war vertreten. Die Mehrzahl der Teilnehmer waren aber augenscheinlich normale Bürger, unter ihnen auch eine Reihe Kinder. Der Spaziergang dauerte rund 45 Minuten, startete und endete am Ottokarplatz.
Die Polizei war mit mehreren Einsatzwagen vor Ort, begleitete den Spaziergang mit Fahrten um den Ring, griff aber - soweit zu sehen war - nicht ein. Grund dazu hätte es gegeben, weil die Spaziergänger keine Masken trugen und die wegen der Übertragung des Corona-Virus vorgeschriebenen Mindestabstände zumindest teilweise nicht eingehalten wurden. Die Anfrage der SZ dazu läuft.
In der Vorwoche hatte es den ersten Spaziergang gegeben. Die Polizei stellte Anzeige gegen Unbekannt wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Am 15. März waren rund 100 Menschen unterwegs gewesen. (SZ)
Update, 23. März 2021, 3 Uhr: Ursprünglich hatten wir berichtet, dass es rund 100 Teilnehmer waren. So hatte es der SZ-Reporter in Höhe der ehemaligen Jugendzahnklinik gezählt. Offenbar sind noch viele Menschen hinzugekommen, denn auf Videos, die später aufgenommen wurden, sind deutlich mehr zu sehen.
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