Der Campingplatz am Olbersdorfer See ist seit Tagen restlos ausgebucht. Die O-See Challenge, die an diesem Wochenende wieder stattfindet, ist jedes Jahr eine sichere Bank für die beiden Betreiber René Dreier und Steffen Roy. "Die meisten sind schon Stammgäste", sagt Steffen Roy. So wie die beiden Schwestern aus Thüringen, die gerade mit ihrem alten Bulli einchecken und eine ganze Woche bleiben. Ihre Eltern sind auch wieder mit dabei. Sie haben eine Ferienwohnung in Bertsdorf bezogen und diesmal auch gleich noch ein befreundetes Ehepaar mitgebracht.
Jedes Jahr am dritten Augustwochenende können sich die Vermieter in Zittau und dem Zittauer Gebirge auf Hunderte Buchungen freuen. "Ganz Zittau ist voll", weiß Kathrin Scholz, die Chefin vom Hotel "Dresdner Hof". In ihrem Haus wohnen Topathleten, Trainer und Kampfrichter aus aller Welt. "Es ist ein herrliches, junges und internationales Flair, bei dem mal wieder unser Englisch gefordert ist", schwärmt die Hotelchefin.
Gerade ist Bart Cooymans aus den Niederlanden angekommen. Der 27-jährige gehört zu den besten Profisportlern im Crosstriathlon, die eine Wettkampfserie in der ganzen Welt absolvieren. Eine Station ist das Zittauer Gebirge. Am O-See ist der junge Niederländer erst zum zweiten Mal dabei. "Vorher hatte ich von dieser Gegend noch nie gehört", gibt er zu. "Aber hier ist es so großartig, da werde ich jetzt wohl immer kommen."
In diesem Jahr haben sich 1.300 Crosstriathleten in den verschiedenen Wettkampf-Klassen angemeldet, darunter 300 Kinder. Zwei Drittel aller Teilnehmer kommen von weit her - aus anderen Regionen Deutschlands und aus dem Ausland. Athleten aus 19 Nationen sind dabei: aus Neuseeland, den USA, Südafrika, Australien, aus ganz Europa. Sie bringen ihre Familien, Freunde, Trainer und Trainingspartner mit. Bart Cooymans aus den Niederlanden ist mit einem Team von zehn Leuten angereist.
120.000 Euro allein für die Übernachtungen
Maik Petzold, der bekannte frühere Weltklasse-Triathlet aus Bautzen, zweimaliger Olympia-Teilnehmer und WM-Medaillengewinner, hat seine Diplomarbeit im Betriebswirtschafts-Studium über das sportliche Großereignis am Olbersdorfer See geschrieben. In seiner Arbeit hat er die O-See-Challenge auf ihre Wirtschaftskraft für die Region hin analysiert. Das Ergebnis, zu dem er kommt, ist eindeutig:
Pro Veranstaltung rechnet Petzold mit rund 2.400 Übernachtungen für jeweils zwei bis drei Nächte. Allein dafür lassen die Athleten, die von weiter her und aus dem Ausland anreisen, rund 120.000 Euro in Zittau und dem Gebirge. Hinzu kommt ein Umsatz von rund einer Viertelmillion Euro für die Gastronomie, der unmittelbar der O-See-Challenge zugerechnet werden kann.
Klaus "Benno" Schwager, der Gründer und Cheforganisator, rechnet außerdem noch rund 50.000 Euro Startgebühren und 30.000 Euro Sponsorengelder dazu, die von außerhalb in die Region und an des O-See-Sports-Verein fließen. "Insgesamt bringt die O-See Challenge der Stadt Zittau und dem Zittauer Gebirge also einen direkten finanziellen Gewinn", so Schwagers Fazit.
Die beste Adresse in Deutschland
Der unmittelbare wirtschaftliche Effekt des O-See-Wochenendes ist aber längst nicht das Einzige: "Für das Zittauer Gebirge bringt die Veranstaltung einen unglaublichen Prestige-Gewinn", weiß Schwager. "Es sind großartige Bilder von einer einzigartigen Ferienregion, die wir jedes Jahr von hier aus in die ganze Welt schicken", sagt er.
Sportmoderator Tim Wehinger, der für Sport 1 und Eurosport vor Ort ist, kann das nur bestätigen: "Es gibt in Deutschland keine bessere Adresse für den Crosstriathlon als das Zittauer Gebirge", sagt er. Und das wird man an diesem Wochenende in der ganzen Welt sehen können. Denn mit den Bildern von den Wettkämpfen werden ganz nebenbei auch wunderbare Landschaftsaufnahmen in die Sport-Welt gesendet.
Allein der großartige Trailer des Olbersdorfer Fotografen und Videofilmers Philipp Herfort auf der Webseite der O-See-Challenge dürfte für das Zittauer Gebirge von unschätzbarem Marketing-Wert sein. Philipp Herfort setzt in dem 100-Sekunden-Video ganz bewusst neben emotionalen sportlichen Bildern auch auf die malerische Schönheit des Zittauer Gebirges. Eine bessere - wohlgemerkt weltweite - Werbung kann sich die Region nicht wünschen. In den sozialen Netzwerken wird das Video zigfach geteilt.
"Wir wissen, dass viele Athleten nicht nur zum Wettkampf-Wochenende kommen, sondern auch noch zu anderen Zeiten im Jahr", sagt Klaus Schwager, "und das nicht nur, um direkt auf den Strecken vor Ort zu trainieren, sondern auch, um die Schönheiten des Gebirges, für die sie im Rennen gegen die Zeit gar keinen Blick haben, auch mal in Ruhe zu erkunden."
Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) hat bei einer Reise nach Paris selber erlebt, welchen Werbeeffekt die O-See Challenge haben kann: "Als ich einem Franzosen erklären wollte, wo Zittau liegt, sagte der: Das weiß ich, da ist die O-See Challenge", erzählt der OB. Und Klaus Schwager setzt noch einen drauf: Ein Freund von ihm sei beim Urlaub in Neuseeland auf der Straße angesprochen und gefragt worden, ob er aus Zittau in Germany komme. Er hatte das O-See-T-Shirt an.
Das können Sie am Wochenende am O-See erleben
- ab 15.30 Uhr: Teamsprint, Beachvolleyball-Turnier, Yoga, Pasta-Party
- ab 9 Uhr: Eröffnung mit Festwiese, Sportmesse und Kinderprogramm
- ab 11.30 Uhr: Start der Wettkämpfe
- ab 16 Uhr: Siegerehrungen
- ab 20 Uhr: großes O-See Open Air
- ab 9 Uhr: Eröffnung mit Festwiese, Sportmesse und Kinderprogramm
- ab 10.15 Uhr bis 15 Uhr: Kinder- und Familien-Challenge