Was bei der O-See Challenge alles geht - und was nicht

Es sind zum ersten Mal auch sehr nachdenkliche Töne, die Klaus "Benno" Schwager, der Organisationschef der O-See Challenge, bei der traditionellen Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag anschlägt: Ja, nach einem Jahr Corona-Zwangspause kann es an diesem Wochenende wieder stattfinden, das größte und bedeutendste Sportereignis im Zittauer Gebirge. Und ja: Es ist wieder die Europameisterschaft der weltweiten XTerra-Cross-Triathlon-Szene, die nun schon zum fünften Mal an den "O-See Sports"-Verein vergeben wurde. Und ja, es gibt zum ersten Mal auch ein ganz neues Highlight für die Athleten und die Zuschauer.
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Aber die Zeit und die Corona-Pandemie haben ihre Spuren hinterlassen. So sind zwar auch in diesem Jahr wieder 160 Cross-Triathlon-Profis aus 20 Nationen angereist, aber die Teilnehmerzahl insgesamt - vor allem die im Amateurbereich und bei den traditionellen Wettkämpfen für Kinder und Jugendliche - ist stark geschrumpft. Waren es 2019 insgesamt noch 1.300 Starter, sind es an diesem Wochenende nur 900. Klaus Schwager sieht den Rückgang vor allem als Folge der Corona-Pandemie, unter der der Breitensport sehr gelitten hat. Da sei viel den Bach heruntergegangen.
Aber auch personell sieht der langjährige Organisationschef sich und sein Team nach über 20 Jahren an der Grenze. Klaus Schwager, den hier alle "Benno" nennen, ist in diesem Jahr 60 geworden. Die Organisation der O-See Challenge ist ein riesiger Kraftakt, sagt er, so riesig, dass er die eigenen Kräfte inzwischen übersteigt. "Wir fragen uns schon, wie das weitergehen kann und in welche Richtung es sich entwickelt", sagt er.
Landrat Bernd Lange (CDU) hat den Hilferuf gehört: "Ich bin dabei, wenn wir das wollen, das Engagement auf breitere Schultern zu verteilen", sagt er spontan. Doch diese Frage wird genauso wie die nach den Auswirkungen des Klimawandels auf die O-See Challenge oder die, ob man den Waldumbau nach der Borkenkäfer-Invasion im Zittauer Gebirge nicht gleich für das Anlegen eines Mountaintrail-Netzes nutzen sollte, erst nach dieser 19. O-See-Challenge diskutiert werden.
XTerra-Short-Track feiert Premiere
Jetzt steht erst einmal ein wie immer top vorbereitetes Mega-Wochenende am Olbersdorfer See bevor. Zum ersten Mal wird es am Freitag eine neue Attraktion für Athleten und Zuschauer geben: Der XTerra-Short-Track wird seine Premiere feiern - ein Kurzstreckenwettkampf mit sportlichen Einlagen und einem Kurs über Rampenelemente und andere Hindernisse direkt am See. "Das wird für die Zuschauer noch mal ein ganz tolles neues Erlebnis", freut sich Klaus Schwager.
Auf die große Party am Freitag wird diesmal coronabedingt verzichtet. Zuschauer sind zu den Wettkämpfen dennoch herzlich eingeladen. Auch das traditionelle O-See Open Air am Sonnabend findet statt. Das MDR-Fernsehen wird von den Wettkämpfen in der Sendung "Sport im Osten" berichten.
Das Programm der 19. O-See Challenge
- Die Short-Track-Wettkämpfe beginnen am Freitag, 15.30 Uhr.
- Der Startschuss für die XTerra-Europameisterschaft fällt am Sonnabend, 11.30 Uhr, am See. Die ersten Zieleinläufe werden kurz vor 14 Uhr erwartet. Das O-See Open Air beginnt 20 Uhr.
- Die Kids-Challenge startet am Sonntag ab 9.30 Uhr.