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Vorstand des ESC Jonsdorf tritt geschlossen zurück

Am Freitagabend haben die Mitglieder über die Auflösung des Vereins abgestimmt: Die erforderliche 80-Prozent-Mehrheit kommt nicht zustande. Hier das Ergebnis:

Von Jana Ulbrich
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Der ESC Jonsdorf ist zwar nicht aufgelöst, nach dem geschlossenen Rücktritt des Vereins-Vorstands aber erst einmal führungslos.
Der ESC Jonsdorf ist zwar nicht aufgelöst, nach dem geschlossenen Rücktritt des Vereins-Vorstands aber erst einmal führungslos. © SZ/Archivfoto: Thomas Eichler

Der Jonsdorfer Eishockey-Verein ESC bleibt weiterhin bestehen. Das ist das Ergebnis der am Freitagabend mit Spannung erwarteten außerordentlichen Mitgliederversammlung. Nach der Abstimmung ist der Vereinsvorstand geschlossen zurückgetreten.

Der Vorstand hatte den Mitgliedern die Auflösung als einzig mögliche Konsequenz nach der Schließung der Eishalle vorgeschlagen. "Wie soll der Verein ohne eine Spielstätte existieren? Wer würde ohne Spielbetrieb Mitgliedsbeiträge oder Sponsorengelder zahlen?", skizziert der nun ehemalige Vorsitzende Ronny Völkel-Baier das Problem.

Er konnte von seiner Argumentation zwar auch die Mehrheit der am Freitagabend anwesenden Mitglieder überzeugen, für eine Vereinsauflösung reichte es dennoch nicht. Für eine Auflösung wäre laut Vereinssatzung mindestens eine 80-Prozent-Mehrheit der anwesenden und stimmberechtigten Mitglieder notwendig gewesen.

Von 27 stimmberechtigten Vereinsmitgliedern, die am Freitagabend gekommen waren, stimmten 15 für die Auflösung, das sind 55 Prozent. Zehn Mitglieder stimmen dagegen, zwei enthielten sich der Stimme. Der Verein hat das Ergebnis bereits auf seiner Internetseite veröffentlicht.

Nach der Abstimmung ist der bisherige Vorstand geschlossen zurückgetreten. "Wir sehen für ein Weiterbestehen nach wie vor keine Möglichkeit", so Völkel-Bayer, der aber weiterhin Mitglied im Verein ist. Es muss nun zeitnah eine weitere außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, um einen neuen Vorstand zu wählen.

Jonsdorfs Bürgermeisterin Kati Wenzel (Freie Wähler) führt nach wie vor Gespräche mit verschiedenen Partnern, um in der Wintersaison einen Notbetrieb der inzwischen offiziell abgewickelten Eishalle zu ermöglichen. In ihrem Konzept für den Notbetrieb rechnet die Bürgermeisterin unter anderen auch mit der Beteiligung der Jonsdorfer Vereine ZSG und ESC. Dass der ESC jetzt nicht aufgelöst wird, käme dem entgegen.

Ob das allerdings gelingt, ist weiterhin fraglich. Für den Notbetrieb würden nicht nur mindestens 15.000 Euro pro Monat benötigt, sondern auch Mitarbeiter. Die bisherigen Angestellten in der Eishalle sind alle gekündigt und haben zum größten Teil auch schon anderswo eine neue Arbeit gefunden. Ein nächstes Gespräch soll es am kommenden Dienstag geben.

Seit dem 1. August hat die Jonsdorfer Eishalle ihren Betrieb eingestellt. Die Schließung ist eine Folge der Liquidation der Betreibergesellschaft Jonsdorfer Kur- und Tourismus GmbH. Die Immobilie ist an den Gesellschafter, die Gemeinde Jonsdorf zurückgefallen.