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Triathleten lächeln den Regen weg

Die O-See-Challenge enden mit einer positiven Bilanz und einem Meistertitel für eine Großschönauerin aus Amerika.

Von Frank Thümmler
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Maria Döring aus Großschönau lächelt hier (noch) entspannt vor dem Start. Im Ziel konnte sie sich nach einer Tortur als Deutsche Meisterin feiern lassen.
Maria Döring aus Großschönau lächelt hier (noch) entspannt vor dem Start. Im Ziel konnte sie sich nach einer Tortur als Deutsche Meisterin feiern lassen. © Matthias Weber

Zittau. Am Ende war O-See-Challenge-Cheforganisator Klaus Schwager erleichtert: Auch diese Auflage der Xterra-Triathlonveranstaltung am Olbersdorfer See ist nahezu optimal verlaufen – mit zufriedenen Athleten vom Profi- bis zum Nachwuchssportler, bedacht mit lobenden Worten von den Xterra-Verantwortlichen, mit begeisterten Zuschauern, die auch ein tolles Rahmenprogramm genießen konnten, und ohne gravierende Zwischenfälle. Dabei sah es zwischendurch sogar nach einem Abbruch der Veranstaltung aus.

„Daran habe ich am Sonntagmorgen angesichts des Regens wirklich gedacht“, sagt Schwager. Am frühen Vormittag entschieden Schwager gemeinsam mit dem Rennleiter und den Kampfrichtern dann aber, die Kinderwettkämpfe durchzuziehen, zumal das Wetter besser werden sollte. Am Nachmittag konnten die O-See-Macher dann bilanzieren: „Alles richtig gemacht“.

Der Regen hatte schon bei den Hauptrennen am Sonnabend eine große Rolle gespielt, sie schwieriger gemacht. Aber, anders als es der Laie denkt: „Crosstriathleten lieben Regen, sie fahren gern mit dem Mountainbike auch mal durch Schlamm.“ Lokalmatadorin Maria Döring bestätigt das. Auch sie störte der Regen nicht, im Gegenteil. Sie beschreibt Ihr Rennen so: „Ich war ja ohne große Ambitionen hier gestartet, weil es mein erster Triathlon seit drei Jahren war und ich kaum speziell trainieren konnte.“

Im Wasser verlor die 24-jährige Großschönauerin auf 1.5 Kilometer rund sechs Minuten auf die spätere Siegerin. „Das ist zu viel für mich, aber auch der fehlenden Vorbereitung geschuldet.“ In der Wechselzone passierte ihr dann ein kleines Missgeschick. Sie verlor einen eigentlich auf der Pedale sitzenden Schuh, merkte es nicht und erhielt dafür eine Zeitstrafe, die sie am Ende des Rennens absitzen musste.

Auf der Mountainbikestrecke, ihrer Spezialdisziplin, machte die Großschönauerin dann viele Plätze gut. „Die nassen, technisch anspruchsvollen Streckenteile liegen mir auch“, erzählt Maria Döring. Die Laufstrecke im Regen sei dann eine ganz schöne Qual gewesen, so manchen Anstieg bewältigte die eigentliche Radsportlerin bei diesen nassen Bedingungen mehr kletternd als laufend – eine Tortur.

Nach 3:39:15 Stunden (inklusive der abgesessenen Strafe) erreichte Maria Döring als gesamt-14. das Ziel – als beste Deutsche, sieben Sekunden vor der zweitbesten Deutschen. „Über den deutschen Meistertitel freue ich mich natürlich, aber der Abstand zur Spitze war mir dann doch etwas zu groß“, sagt die junge Frau. „Aber ich weiß ja jetzt, woran ich fürs nächste Jahr arbeiten muss.“

Der letzte Satz dürfte den Organisatoren und Sportanhängern der Region Hoffnung machen. Denn noch ist nicht entschieden, ob Maria Döring nach ihrem Studium in den USA überhaupt dauerhaft zurückkehrt. Seit drei Jahren studiert sie Betriebswirtschaft in North Carolina (USA), ausgestattet mit einem Sportstipendium für Radsport.

„Ich fahre je nach Saison Mountainbike, Cross-Country oder Straßenradsport“, sagt sie, nach wie vor auf dem Mountainbike am erfolgreichsten. Am heutigen Montag hebt der Flieger für ihr letztes Studienjahr schon wieder ab. Auch Zeit zu grübeln, wie sie die die gut 32 Minuten Rückstand auf die überragende Siegerin Sandra Mairhofer aus Südtirol (Italien) das nächste Mal verkürzen kann. Mairhofer, die ihren Sieg aus dem Vorjahr wiederholte, übernahm mit der mit Abstand schnellsten Radzeit die Führung und war dann auch zu Fuß die zweitschnellste des gesamten Feldes.

Bei den Männern war erneut der Franzose Arthur Serrieres, der nach 2019 und 2021 zum dritten Mal in Folge gewann, nicht zu schlagen. Nach dem Schwimmen in der Spitzengruppe, war Serrieres nach der Radstrecke an der Spitze dran und spielte dann seine überragenden läuferischen Qualitäten aus, gewann am Ende mit fast drei Minuten Vorsprung vor Seinem Landsmann Arthur Forissier und dem Dänen Jens Emil Nielsen.

Diese läuferische Klasse hatte Serrieres auch schon am Freitag angedeutet, als er beim Sprintrennen auf den dritten Platz vorlief. Da waren aber Felix Forissier und Jens Emil Nielsen nicht mehr einzuholen. Bei den Frauen gewann auf der für Zuschauer besonders attraktiven Sprintdistanz Allizee Paties. „Da hätten wir uns schon noch ein paar mehr Zuschauer gewünscht“, sagt Org.-chef Klaus Schwager. „Aber dieser Sprint wird, auch durch die Übertragung des MDR, weiter an Popularität gewinnen“, ist er sich sicher. Am Sonnabend und Sonntag kamen dann, trotz des Wetters, so um die zwei bis dreitausend Zuschauer.

Sie sahen auch beachtliche Ergebnisse weiterer Einheimischer: Über die Classic-Distanz zeigten als Gesamtvierter Thaddäus Ast (M20), Patrick Mix (6./M30), Patrick Freiberg (9.(M30), Andreas Heinke (11./M35) und Ralf Große (12./M60) überragende Leistungen. Ast und Große gewannen damit ihre Altersklassen. Auch auf anderen Distanzen waren Lokalmatadoren im Vorderfeld zu finden. Die Ergebnisse gibt es online. Für Klaus Schwager gibt es eigentlich keine Frage: Auch 2023 wird es diese O-See-Challenge geben.

Hier geht es zu den Ergebnissen.