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Trauriges Ende am Friedhofsrand?

Im Januar ist Udo W. aus Olbersdorf gestorben. Nun soll er "von Amts wegen" bestattet werden: völlig anonym. Für seinen minderjährigen Sohn ein Drama.

Von Jana Ulbrich
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Nicht einmal Blumen - wie hier auf der anonymen Bestattungs-Wiese auf dem Zittauer Friedhof - darf es geben bei dieser Beisetzung von Amts wegen.
Nicht einmal Blumen - wie hier auf der anonymen Bestattungs-Wiese auf dem Zittauer Friedhof - darf es geben bei dieser Beisetzung von Amts wegen. © Matthias Weber

Ralph Bürger muss um die richtigen Worte ringen. "Ja, das ist schon sehr traurig", sagt er dann, "wirklich sehr traurig." Aber was könne er in so einem Fall denn machen? Auf dem Schreibtisch des Olbersdorfer Hauptamtsleiters liegt der Fall Udo W., alleinstehend, Mitte 50, verstorben zwischen dem 11. und 13. Januar 2022 in seiner Wohnung in der Olbersdorfer Grundbachsiedlung. Ralph Bürger muss sich um die Beerdigung kümmern. Es wird eine Beisetzung von Amts wegen. Es wird die preiswerteste Beisetzung, die es gibt auf dem städtischen Friedhof in Zittau: vollkommen anonym, an einer unbekannten Stelle, ohne alles - auch ohne Angehörige. Aber Udo W. hat doch einen Sohn im Teenager-Alter!

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