Dieb randaliert in Zug und Zelle
Zwei stark alkoholisierte Männer haben am Mittwochabend am Bahnhof Neugersdorf einen aus Zittau kommenden Trilex-Zug zur Gefahrenbremsung gezwungen. Grund war ihr lautstarkes Verhalten. Zudem klopften sie mehrfach mit einer Bierflasche gegen den Triebwagen, stiegen ein und bepöbelten das Zugpersonal. "Einen Fahrschein wollten sie nicht lösen", berichtet Alfred Klaner von der Bundespolizei. Deren Beamte beendeten die Fahrt der beiden 35- und 40-Jährigen am nächsten Halt in Ebersbach.
"Einer der beiden wollte aber nicht kontrolliert werden und über die Gleise entkommen, nachdem er seine Bierflasche abstellte", so Klaner. Die Beamten konnten den Mann aber stoppen und fanden schnell eine Erklärung für sein Verhalten: Er wird seit einigen Tagen durch die Staatsanwaltschaft Görlitz wegen Diebstahls mit zwei Haftbefehlen gesucht.
Während sein Gefährte nach der Kontrolle entlassen werden konnte, musste der gesuchte Dieb mit zur Dienststelle. "Er beleidigte immer wieder die Beamten und war auch mit einem Atemalkoholtest nicht einverstanden", berichtet der Bundespolizei-Sprecher. Daraufhin ordneten die Beamten eine Blutentnahme an. Der Mann verbrachte danach die Nacht in einer Zelle der Bundespolizei.
Aber auch dies blieb nicht folgenlos: "Der Festgenommene zerstörte die Auflage seiner Matratze und klopfte ständig gegen Fenster und Türen", sagt Klaner. Am Donnerstag ging's für den Mann in die JVA, wo er eine 35-tägige Ersatzfreiheitsstrafe verbüßt. Die offenen Geldstrafen inklusive Gebühren von 742,55 Euro hatte er nicht zahlen können. Die Bundespolizeiinspektion leitete Ermittlungsverfahren wegen Leistungserschleichung, wegen Sachbeschädigung, wegen Nötigung und wegen Beleidigung ein. Wie hoch der Promille-Wert und angerichtete Schaden der beiden war, konnte der Sprecher nicht mitteilen. (SZ)