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Das sind 2021 die größten Investitionen gewesen

Ob Neubau oder Sanierung von Gebäuden und Straßen: In diesen 37 Vorhaben in 20 Orten der Region Löbau/Zittau stecken rund 100 Millionen Euro.

Von Thomas Mielke & Thomas Christmann & Anja Beutler & Romy Altmann-Kuehr & Holger Gutte & Jan Lange & Jana Ulbrich
 18 Min.
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Vier der Investitionen in diesem Jahr: Das Anlegen von Bootsstegen am Berzdorfer See, die Sanierung der Grundschule Kittlitz und des Schützenhauses Oppach sowie der B96-Ausbau in Zittau.
Vier der Investitionen in diesem Jahr: Das Anlegen von Bootsstegen am Berzdorfer See, die Sanierung der Grundschule Kittlitz und des Schützenhauses Oppach sowie der B96-Ausbau in Zittau. © Sampedro/Hänel/SZ-Montage

Trotz Corona und Baupreis-Explosion: Auch 2021 ist wieder ein dreistelliger Millionenbetrag in der Region Löbau/Zittau investiert worden.

Schulcampus Herrnhut: 10,4 Millionen Euro

Ende 2020 freute sich die Evangelische Schulstiftung über den dicken Fördermittelbescheid. Nun haben die Bauarbeiten für die moderne, große Turnhalle und das Heizhaus begonnen, es wurde auch bereits Richtfest gefeiert. Hinzukommen wird für die rund 10,36 Millionen Euro Gesamtkosten noch die Aula. 75 Prozent der förderfähigen Kosten schießt der Freistaat zu, damit Herrnhuts Schulcampus weiter wachsen kann.

Im Mai wurde der Grundstein für die neue Turnhalle der Zinzendorfschulen gelegt.
Im Mai wurde der Grundstein für die neue Turnhalle der Zinzendorfschulen gelegt. © Matthias Weber (Archiv)

Grundschulzentrum Löbau: 7 Millionen Euro

Es ist eine der größten Investitionen im Altkreis Löbau-Zittau: die Sanierung der Grundschule im Ortsteil Kittlitz. Gleichzeitig entstand eine neue Sporthalle für die Kinder. Sieben Millionen Euro sind für das gesamte Vorhaben veranschlagt. Das Hauptgebäude - ein Plattenbau - war bereits 2020 fertiggestellt worden. In diesem Jahr war der Altbau des Komplexes an der Reihe. Die Arbeiten werden noch das nächste Jahr in Anspruch nehmen.

Ausbau B96/Äußere Weberstraße Zittau: 6,7 Millionen Euro

Die 30 Monate "Großbaustelle B96" in Zittau sind rum. Seit September ist die Äußere Weberstraße wieder für die Autos freigegeben - vorfristig. Autofahrer und Anwohner erinnern sich sicher nur ungern an die Umleitungen, die die Bundesstraße sogar durch das Wohngebiet in Zittau-West führte, oder die halbseitige Sperrung des Stadtrings. Die wichtigste Zittauer Verkehrsader im Westen war in drei Abschnitten auf 800 Metern vom Ring bis hinter die Kreuzung mit der Goldbach- und Rietschelstraße für 6,7 Millionen Euro samt zweier großer Kreuzungen, Nebenanlagen wie der Beleuchtung und Leitungen im Untergrund erneuert worden.

Erweiterung Fraunhofer Technikum Zittau: 6 Millionen Euro

Seit 1,5 Jahren laufen die sechs Millionen Euro teuren Arbeiten für die Erweiterung des Fraunhofer Kunststoffzentrums Oberlausitz am Zittauer Stadtring. Fünfmal so groß wie bisher sollen die Flächen für Forschung und Entwicklung werden. Die Zahl der Mitarbeiter soll sich verdoppeln. Und wie schon zur Eröffnung vor reichlich sechs Jahren ist schon jetzt wiederum klar, dass der Platz nicht reichen wird ...

Neubau Arnell-Werk Zittau: 6 Millionen Euro

Im Oktober ist die Produktion im neuen Arnell-Werk in Zittau gestartet. Rund ein Jahr hat der Neubau des Werks der aus Oderwitz stammenden Firma Arno Hentschel GmbH im Zittauer Teil des Gewerbe- und Industriegebietes Weinau gedauert. Das Unternehmen mit dem Markennamen Arnell fertigt überwiegend Befestigungselemente für Heizungen, Zäune, Reisemobile, Heizungen oder Bäder, aber vor allem für Gitterroste und liefert sie an Kunden in weit mehr als 20 Ländern. In Oderwitz war das Unternehmen auf mehrere Standorte verteilt, was unter anderem für logistische Probleme sorgte. Zudem reichte der Platz für eine Erweiterung nicht.

Arnell-Geschäftsführer Thomas Scholz vor dem neuen Werk in Zittau.
Arnell-Geschäftsführer Thomas Scholz vor dem neuen Werk in Zittau. © Matthias Weber (Archiv)

Turnhalle Weinauschule Zittau: 4,2 Millionen Euro

Was lange währt, ist am Ende gut geworden: Im November konnten die Weinau-Schulen ihre neue 4,2 Millionen Euro teure Zweifelderhalle nach rund 1,5 Jahren Bauzeit einweihen. Sie ersetzt eine kleinere, die den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Als der Bau vor vier Jahren wieder einmal wegen der klammen Stadtkasse verschoben werden sollte, demonstrierten Schüler, Lehrer und Eltern sogar auf dem Markt.

Sanierung Markt 9 Zittau: 4 Millionen Euro

Mit dem Barockgebäude Markt 9 ist eines der letzten unsanierten Gebäude an Zittaus Markt auf Vordermann gebracht worden. Die oberen Etagen des traditionsreichen Hauses standen viele Jahre leer. Nun logieren hier Hotelgäste. Gut vier Millionen Euro sind investiert worden. Der Zittauer Filmpalast, der sich im Hintergebäude befindet, ist auch ein bisschen aufgehübscht worden. Im Sommer 2020 starteten die Bauarbeiten an der "Sonne", am 23. September 2021 wurde das "Sonnenhotel" eröffnet. Im Frühjahr soll auch das Tourismuszentrum Naturpark Zittauer Gebirge im Erdgeschoss einziehen.

Oderwitz baut Feuerwehrdepot: 3,7 Millionen Euro

Im April erfolgte in Oderwitz der Spatenstich für den Neubau eines Feuerwehrdepots im Gewerbegebiet "Am Spitzberg". Mittlerweile ist am Gebäude bereits das Dach drauf und auch die Fenster sind drin. Der im vergangenen Jahr begonnene Neubau ist auch 2022 das größte Bauprojekt in Oderwitz. Die Investitionssumme für das Depot beträgt insgesamt etwa 3,7 Millionen Euro. Im nächsten Jahr soll das Feuerwehrdepot fertig sein.

Stützmauerbau Olbersdorf: 3,5 Millionen Euro

Die "Jahrhundertbaustelle" des Landkreises an der August-Bebel-Straße in Olbersdorf ist 2021 ins vierte Jahr gegangen - und seit wenigen Tagen fertig. Nach den Hochwasserschäden 2010 und 2013 musste die gesamte Stützmauer erneuert werden, die die Straße über dem Grundbach hält und vor dem Abrutschen sichert. Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt rund 3,5 Millionen Euro. Für das Geld wurden 300 Meter Stützwand neu gebaut, ebenso neue Brücken zu den Grundstücken. Die Gewässersohle des Goldbachs wurde mit Wasserbausteinen ausgebaut, die Straße wurde grundhaft erneuert und ein Fußweg gebaut.

Sanierung Kita Querxenhäus'l Zittau: 3,3 Millionen Euro

Die Zittauer Kita Querxenhäus'l in der Juststraße wird seit Mai 2020 saniert. Ursprünglich sollte sie in diesem Herbst fertig werden, nun werden die Arbeiten noch bis zum Frühjahr andauern. Während der Bauzeit sind die Kinder und Erzieher in der ehemaligen Burgteichschule untergebracht. In den Kita-Umbau investiert die städtische Kita gGmbH rund 3,3 Millionen Euro. Die Sanierung beinhaltet unter anderem die Trockenlegung, den Einbau von Brandschutzanlagen und eines Fahrstuhles sowie den barrierefreien Zugang zum Haus. Farbenfroher, freundlicher, moderner soll die Kita künftig sein.

Sanierung Dr. Sommer-Straße 6, 7, 8, Zittau: 3 Millionen Euro

Als die Gerüste im Oktober abgebaut waren, sorgte die Fassade der Dr. Sommer-Straße 6, 7, 8 in Zittau für reichlich Gesprächsstoff: War sie doch völlig anders gestaltet als bei Wohnblocks sonst üblich. Die Wohnungsgenossenschaft Zittau als Eigentümer hat den Block für rund drei Millionen Euro komplett saniert und mit Balkonen sowie Aufzügen ausgestattet.

Die bunte Fassade in der Zittauer Dr. Sommer-Straße.
Die bunte Fassade in der Zittauer Dr. Sommer-Straße. © Matthias Weber (Archiv)

Kita Olbersdorf: 2,5 Millionen Euro

Die Gemeinde Olbersdorf hat in diesem Jahr die kommunale Kindertagesstätte Spielkiste energetisch saniert. Insgesamt knapp 2,5 Millionen Euro sind in das Projekt geflossen. Das Haus ist jetzt innen und außen energetisch komplett saniert. Neben nagelneuen Bädern hat das Gebäude auch ein komplett neues Dach bekommen: ein Gründach, auf dem jetzt pflegearme Gräser, Kräuter und Moose wachsen. Die Fassade hat eine Wärmedämmung erhalten. Nach über 30 Jahren - gebaut wurde die Kita Ende der 1980er Jahre noch zu DDR-Zeiten - sei die Sanierung an der Zeit gewesen, sagt Olbersdorfs Bürgermeister Andreas Förster (FDP). Die Gemeinde hatte für das Projekt einen Fördermittelbescheid über eine Summe von 1,74 Millionen Euro aus dem EU-Fonds für integrierte Stadtentwicklungsprojekte erhalten.

Bootsstege Berzdorfer See: insgesamt 2,5 Millionen Euro

Seit Jahren schon sollten sie umgebaut werden: die vier Anlegestege am Berzdorfer See. In diesem Jahr ist es nun endlich geschafft: Rechnet man die Kosten für die ursprüngliche Errichtung mit dazu, sind die vier Stege an den Ufern der vier Himmelsrichtungen am See nun fertig. Anlegen können dank der Umbauten für etwa 1,7 Millionen Euro dort nun Schiffe und Wassersportvehikel aller Größen.

Neue Kita in Leutersdorf: 2,5 Millionen Euro

Der Neubau des Leutersdorfer Kindergartens ist fast fertig. Wahrscheinlich im Februar 2022 soll er eingeweiht werden. Die Gesamtkosten für den Neubau betragen etwa 2,5 Millionen Euro, knapp die Hälfte davon sind Fördermittel. Im nächsten Jahr fließen noch 1,7 Millionen rein. Auf 720 Quadratmeter umbauter Grundfläche bietet Leutersdorf künftig reichlich Platz für die Kinderbetreuung. Direkt neben dem neuen Kindergartengebäude befindet sich der Kinderkrippen-Neubau.