Die KVG verkauft ihren "gepflegten und funktionierenden" Betriebshof an der Südstraße 2 in Zittau, dem historischen Stammsitz. So wird das mehr als 16.000 Quadratmeter große Grundstück über eine Immobilienfirma im Internet beworben, zu dem eine Fahrzeug-, Pflege- und Wartungshalle sowie ein Büro- und Personalgebäude gehören. Im Haus befinden sich noch zwei vermietete Wohnungen. Ein Sanierungsstau bestehe nicht, da in den vergangenen Jahren Instandsetzungen erfolgt seien und auch noch gemacht würden, heißt es im Inserat. Werkzeuge, Lagerbestände und Mobiliar könnten bei einem Kauf ebenfalls übernommen werden. Als Preis werden 2,75 Millionen Euro aufgerufen.

"Wir haben den Auftrag verloren", teilt KVG-Geschäftsführer Alfons Dienel als Grund für den Verkauf mit. Seit Juli 2023 ist die DB Regio Ost für den Busverkehr in Löbau-Zittau zuständig, weshalb sein Unternehmen radikal schrumpfte. Mit dem Nachfolger liefen auch Verhandlungen zum Betriebshof. Mittlerweile aber nicht mehr, da nach Auskunft von Bahn-Sprecher Jörg Bönisch keine Einigung erzielt werden konnte. Die DB Regio Ost verfolgt stattdessen weiter die Pläne für einen Neubau in der Weinau.

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Es gebe viele Gespräche, noch sei nichts spruchreif, berichtet Alfons Dienel zum Stand des Verkaufs. Zu den Interessenten gehört die Stadt Zittau. Diese prüfe prinzipiell den Ankauf von verwertbaren Grundstücken, um Herr des Verfahrens zu sein oder gegebenenfalls eigene Ziele umsetzen zu können, teilt Lukasz Witków mit. "Selbstverständlich betrifft das auch die Fläche der KVG", so der Referent des Oberbürgermeisters.

Womöglich steht das Interesse im Zusammenhang mit den Plänen für Feuerwache und Rettungszentrum im Süden des Martin-Wehnert-Platzes. Das Gelände liegt direkt gegenüber des Betriebshofes. Eine dieses Jahr vorgestellte Studie hat der Stadt signalisiert, dass ein Neubau der Feuerwehr günstiger und besser wäre als die Sanierung und der Umbau des bestehenden Standortes in der Innenstadt. Auch, weil eine Sanierung bei laufendem Betrieb einen hohen logistischen Aufwand bedeutet. Favorisiert wird ein Rettungszentrum mit DLRG und DRK, um Räume und Technik gemeinsam nutzen und Großschadenslagen zusammen steuern zu können. Schon jetzt betanken die Kameraden die Feuerwehr-Fahrzeuge auf dem Gelände der KVG

"Die Ergebnisse der Studie zur potenziellen Verortung des Rettungszentrums sind aktuell im fortlaufenden Verfahren, Gegenstand der Stadtratsbefassung zu Haushalt und langfristigen Investitionsvorhaben der Stadt Zittau", so Lukasz Witków.

Die KVG wird unabhängig vom Verkauf des Betriebshofs vorerst weiter bestehen. So hat das Unternehmen bis 31. Juli 2027 noch einen Verkehrsauftrag in Brandenburg. "Und den werden wir auch erfüllen", wie Alfons Dienel bereits früher mitteilte. Auch im Kreis Görlitz arbeitet die KVG weiter: So werden in Löbau Werkstatt, Waschen und Tanken als Service angeboten.