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Zittauer Schüler werden Klimaschützer

Die Oberschule in der Weinau beteiligt sich am Pilotprojekt „Klimaschulen in Sachsen“. Davon soll auch die Einrichtung profitieren.

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© Thomas Eichler

Von Jan Lange

Wie eine halbrunde Erdkugel sieht der zelt-artige Bau in der Weinauschule aus. Friederike Preuße, Lehrerin für Deutsch und Ethik, tippt auf den Bildschirm des weißen Pults in der Mitte des Pavillons. Sekunden später leuchten Informationen über Klimawandel und Klimaschutz auf. Bis zum Freitag steht der blaue Klimapavillon noch im Foyer der Weinauschule. Die Schüler sollen sich hier über Umwelt und Klima und deren Veränderungen informieren.

Der sogenannte Klimapavillon ist Teil eines Pilotprojektes, an dem die Weinauschule teilnimmt. Und sie ist nicht die einzige. Insgesamt zehn sächsische Schulen wurden zu Klimaschulen ernannt, davon gleich zwei in Zittau. Neben der Einrichtung in der Weinau ist auch das Christian-Weise-Gymnasium beteiligt. Die Schüler testen Unterrichtsmaterialien zum Thema Klimawandel und Klimaschutz. Die Erfahrungen der zehn Klimaschulen Sachsens sollen nach dem Ende des zweijährigen Projektes zusammengefasst und dann allen Schulen im Freistaat zur Verfügung gestellt werden.

Beide Bereiche werden schon jetzt in verschiedenen Fächern angesprochen, erklärt Sabrina Franz, Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde. So hat sie beispielsweise in Gemeinschaftskunde den Schülern den Emissionshandel nähergebracht. Ein einfaches Buch sei dafür meist zu öde, findet Frau Franz. Mit dem Klimapavillon könne den Schülern die Themen anschaulicher vermittelt werden.

Dazu gehört auch ein Klimakoffer, der verschiedene Anwendungsspiele sowie praktische Geräte wie eine Solarzelle und ein Voltmesser beinhaltet. Die Schüler können so zum Beispiel herausfinden, wie der Stromverbrauch einzelner Geräte im Schulhaus ist und wo man vielleicht noch Energie sparen kann. Der Klimapavillon samt Klimakoffer ist nur ein Teil innerhalb des Projektes. Mitte des Jahres werden Weinauschüler mit dem Umweltmobil die Neiße untersuchen.

Die Achtklässler haben dies bereits vor dem Projektstart regelmäßig getan, nun wird die Arbeit mit dem Umweltmobil gleich ins Programm eingebunden. Schon zuvor werden sich die Schüler der sechsten Klassen an der „Plant for the Planet“-Aktion beteiligen. Dabei wird im Zittauer Kaufland Schokolade verkauft und mit den Einnahmen neue Bäume gepflanzt. Auch dieses Projekt ist nicht neu für die Weinauschüler.

Im zweiten Halbjahr, so erklärt Friederike Preuße, sollen in den fünften Klassen Energiedetektive installiert werden. Sie sollen darauf achten, dass im Schulhaus nirgendwo Licht brennt, wo es nicht gebraucht wird, und dass kein Zimmer geheizt wird, in dem kein Unterricht stattfindet. So könne während des Unterrichts das Licht auf den Toiletten ausgemacht werden, nennt Sabrina Franz ein Beispiel.

In der Schule könnten zudem Licht-Bewegungsmelder eingebaut werden, bei denen das Licht automatisch ausgeht, wenn niemand mehr im Raum ist. Die beiden Lehrerinnen hoffen, dass die Weinauschule solche Lichtsensoren im Zuge der geplanten Baumaßnahmen erhält. Die Elektrik müsse sowieso erneuert werden, sagt Frau Preuße, da mache es Sinn, gleich auch Bewegungsmelder einzubauen.

Auch die Schaffung eines grünen Klassenzimmers auf dem Schulgelände würde gut in das Projekt hineinpassen, findet Sabrina Franz. Schüler der achten Klassen haben erste Ideen bereits gebastelt, wie diese grüne Ecke aussehen könnte.