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Zittaus Ex-OB ist tot

Arnd Voigt hat 14 Jahre die Geschicke der Stadt geleitet. In seine Amtszeit fallen einige bedeutsame Ereignisse. Jetzt ist er mit 69 Jahren verstorben.

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Arnd Voigt war von 2001 bis 2015 Oberbürgermeister der Stadt Zittau.
Arnd Voigt war von 2001 bis 2015 Oberbürgermeister der Stadt Zittau. © Stadt

Nach langer schwerer Krankheit ist am Mittwoch Zittaus ehemaliger Oberbürgermeister Arnd Voigt im Alter von 69 Jahren verstorben. Das teilt die Stadt mit, deren Geschicke er 14 Jahre lang leitete. 

In seine über zwei Legislaturperioden dauernde Amtszeit fallen historische Ereignisse wie die Feiern zur EU-Osterweiterung und das Jahrhundert-Hochwasser 2010, aber auch die Fusion mit Hirschfelde und den nördlichen Ortsteilen.  Gleichermaßen gehören die bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Städteverbund Kleines Dreieck mit Liberec (Reichenberg), die frühe Breitbandversorgung Zittaus, die Sanierung des Stadtbades, der Neubau der Kita"Kleine Stadtentdecker" am Mandauer Berg und des Hortes "Pfiffikus" an der Kämmelstraße dazu. Zudem stellte der damalige OB die entscheidenden Weichen für die Präsentation des Zittauer Epitaphienschatzes in der sanierten Klosterkirche.

"Arnd Voigt hat trotz erheblichem stadtpolitischem Gegenwind mit ruhiger Hand Zittau regiert", sagt Zittaus aktueller OB Thomas Zenker (Zkm). "Er sei in seiner ruhigen besonnenen Art manchem vielleicht zu leise gewesen und deshalb gelegentlich unterschätzt worden. Er hatte jedoch immer eine Vorstellung davon, was zu tun war." Dies habe Voigt mit viel Aufwand und Gesprächen im Hintergrund, mit Partnern und Verbündeten durchgesetzt. 

Ehrung in der Johanniskirche

Arnd Voigt ist gebürtiger Zittauer, kam 1950 in der Böhmischen Straße 31 auf die Welt. Im Jahr 1955 zog er mit den Eltern ins neue Eigenheim nach Hartau, beendete 1967 seine Lehre vorzeitig und arbeitete in Dresden. Ab 1972 war Voigt für die Zittauer Robur-Werke tätig und qualifizierte sich später im Fernstudium zum Meister der Nachrichtentechnik. Mit der Wende startete er eine Unternehmerlaufbahn als selbstständiger Handwerksmeister für Telekommunikationsanlagen in Hartau, war Bürgermeister seines Heimatdorfes. Dann trat er 2001 gegen Zittaus Amtsinhaber Jürgen Kloß (CDU) an und gewann für die damals neuen Freien Bürger die Wahl zum Oberbürgermeister. Nach zwei Amtsperioden war für ihn Schluss.

Er lebte mit seiner Familie weiter in Hartau und zog sich aufgrund des Verlaufes seiner 2012 von ihm selbst öffentlich gemachten Parkinson-Erkrankung aus dem öffentlichen Leben zurück. "Persönlich habe ich Arnd Voigt erst nach seiner Amtszeit als Fraktionskollegen im Kreistag und Unterstützer richtig kennen und schätzen gelernt", so Zenker. "Das Gespräch mit ihm und sein Rat waren mir viel wert."

Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Voigt nach eigenen Worten als einen über alle Maßen engagierten und ehrliche Menschen kennen und schätzen gelernt. In seiner Zeit als Oberbürgermeister hätten sie unzählige Male über Projekte für die Stadt Zittau gesprochen und viele gute Ideen umgesetzt. "Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie und Ehefrau, die ihm gerade in den letzten schweren Jahren auf wunderbare Weise zur Seite gestanden hat."

Am 27. Februar um 13 Uhr ist voraussichtlich in der Johanniskirche eine Feierstunde zu Ehren Arnd Voigts geplant. Im Anschluss erfolgt die Beisetzung auf dem Frauenfriedhof im engsten Familienkreis. (SZ)

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