Zittau
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Zittaus Fastentücher reisen nach Prag

Ab 6. Juni sind die Kostbarkeiten an der Via Sacra in einer neuen Ausstellung zu sehen - zumindest Kopien davon. Die bietet aber noch mehr.

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Eine Kopie der Zittauer Fastentücher (hier das große) ist bald einige Wochen in Prag zu sehen
Eine Kopie der Zittauer Fastentücher (hier das große) ist bald einige Wochen in Prag zu sehen © Oliver Killig/dpa

Die Zittauer Fastentücher können bald in Prag besichtigt werden. Zumindest Kopien der großen und kleinen Variante sind zu sehen, wenn am 6. Juni, 17 Uhr, im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen unweit der Karlsbrücke die Ausstellung "Begegnungen, die berühren – Die Zittauer Fastentücher, einzigartige Kostbarkeiten an der Via Sacra" erstmals öffnet. 

Ob Rom, Brüssel, Berlin oder Breslau - die Schau war bereits an vielen Orten Europas zu sehen, zuletzt in Reutlingen. Sie reiste nach Holland zur Herrnhuter Brüdergemeine in Zeist und nach Naarden ins Comenius-Museum. Sogar im Heiligen Land konnte sie gezeigt werden, wie das Zittauer Museum informiert. So in der evangelischen Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg und in der katholischen Dormitio Abtei auf dem Zionsberg in Jerusalem sowie im Kibbuz Yad Hashmona in Judäa.

Glanzlichter der Exposition bilden die wertvolle Kopie des Großen und des Kleinen Zittauer Fastentuches von 1472 und 1573. Das 56 Quadratmeter große Tuch erzählt schachbrettartig in 90 Bildern die biblische Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Jüngsten Gericht. Das 15 Quadratmeter messende Kleine Zittauer Fastentuch zeigt die Kreuzigung Jesu, die von mehr als 30 Leidenswerkzeugen (arma christi) umrahmt ist. Die beiden originalen Leinentücher, Meisterwerke der Gotik und der Renaissance, sind einzigartig in Deutschland und besitzen Weltgeltung. Speziell geschützt, werden die Originale in den Städtischen Museen Zittau präsentiert. 

14 Informationstafeln und mehr als 30 großformatige Fotografien stellen die Pilger- und Kulturroute "Via Sacra" vor. Seit 2005 verbindet die rund 550 Kilometer lange Wegstrecke mehr als 20 sakrale Bauwerke und Kunstschätze von europäischem Rang. Stationen sind neben der Zittauer Fastentücher auch der Bautzener Petridom als älteste und größte Simultankirche Deutschlands, die Zisterzienserinnenklöster St. Marienstern und St. Marienthal, die Brüderunität Herrnhut, die Kirche Wang im polnischen Karpacz (Krummhübel) oder die Grabstätte Albrechts von Valdstejn (Wallenstein) in der St. Annen Kapelle in Mnichovo Hradiště (Münchengrätz).

Zur Ausstellungseröffnung in Prag sind der Leiter des Verbindungsbüros David Michel und der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) anwesend. Anschließend erläutern der ehemalige Direktor der Städtischen Museen Zittau, Volker Dudeck, und der Leiter des Zentrums für geistige Erneuerung in Hejnice (Haindorf), Jan Heinzl, die Inhalte der Präsentation.

© Museum

1. Zittau (D) Großes Zittauer Fastentuch (1472), Kleines Zittauer Fastentuch (1573),Zittauer Epitaphienschatz

2. Oybin (D) Burg und Kloster Oybin 

3. Herrnhut (D) Evangelische Brüderunität

4. Cunewalde (D) Dorfkirche 

5. Bautzen (D) Dom St. Petri 

6. Panschwitz Kuckau (D) Zisterzienserinnenabtei St. Marienstern 

7. Kamenz (D) Kirche und Sakralmuseum St. Annen 

8. Görlitz (D) Heiliges Grab, Kreuzweg und Kirche St. Peter und Paul 

9. Ostritz (D) Zisterzienserinnenabtei Klosterstift St. Marienthal 

10. Krzeszów/Grüssau (CZ) Klosterkomplex 

11. Broumov/Braunau (CZ) Kloster 

12. Karpacz/Krummhübel (PL) Kirche Wang 

13. Jelenia Góra/Hirschberg (PL) Gnadenkirche zum Heiligen Kreuz 

14. Hejnice/Haindorf (CZ) Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung

15. Liberec/Reichenberg (CZ) Heilig-Kreuz-Kirche, Ehem. evangelische Kirche (abgerissen), Denkmal für die Opfer der Shoah

16. Český Dub/Böhmisch Aicha (CZ) Johanniterkommende 

17. Mnichovo Hradiště/Münchengrätz (CZ) St. Anna Kapelle (Wallensteins Grab) 

18. Jablonné v Podještědí/Deutsch Gabel (CZ) Dominikanerkloster und Basilika des Heiligen Laurentius und der Heiligen Zdislava 

19. Horní Police/Oberpolitz (CZ) Erzdekanat, Wallfahrtskirche 

20. Rumburk/Rumburg (CZ) Kapuzinerkloster mit Loreto-Kapelle

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