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Zoff hinter den Kulissen

Die Macher der Show Apassionata haben sich zerstritten – und liefern sich einen heftigen Namenskrieg.

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© Archiv/A. Schröter

Von Christoph Scharf

Riesa. Gestriegelte Pferde, perfekt sitzende Choreografien, beeindruckende Licht- und Toneffekte: Das verbindet man in Riesa schon seit acht Jahren mit dem Begriff Apassionata. Seit 2009 startete die Pferdeshow ihre Europatournee in der Arena und zog jedes Jahr Tausende Besucher in die Stadt. Doch seit Monaten läuft hinter den Kulissen ein Krieg um die Namensrechte. Wie das Magazin Der Spiegel berichtet, hat Apassionata-Gründer Peter Massine mittlerweile Hausverbot bei der Berliner Apassionata World GmbH – wo er laut Unternehmensregister bis Mai 2017 noch Geschäftsführer war. Heute sind dort unter anderem Weihao Zhao und Xiongxiong Lin neu als Geschäftsführer eingetragen, der eine ist Mitte 20, der andere Mitte 30.

Um eine eigene Dutzende Millionen Euro teure Halle für die Pferdeshow unweit der Münchener Allianz-Arena zu finanzieren, hatte man chinesische Investoren geholt – die nun die Mehrheit an der Apassionata World GmbH halten. Anschließend entbrannte, so der Spiegel, ein Namenskrieg zwischen dem Unternehmensgründer und den neuen Mehrheitseignern. Beide Seiten stritten sich darum, wer den Namen Apassionata für seine Shows nutzen darf. Laut der Münchener Zeitung TZ hat sich Anfang August die Apassionata World GmbH bei einem Verfahren am Landgericht München gegen Gründer Peter Massine durchgesetzt – ein Urteil, von dem man in der Pressestelle des Landgerichts am Mittwoch noch keine Kenntnis hatte.

So oder so: Beide Seiten sehen sich im Recht, den begehrten Namen führen zu dürfen. Aufgrund dieser rechtlichen Differenzen hat sich der Arena-Betreiber FVG dazu entschieden, mit keinem der beiden Parteien eine Veranstaltung durchzuführen. Für Riesa teilte die Apassionata World GmbH am Montag mit, dass man mit dem Arena-Betreiber FVG „zu keiner vertraglichen Einigung“ gekommen sei. Deshalb müsse man mit „großem Bedauern“ mitteilen, dass die drei Termine am 28. und 29. Oktober abgesagt werden müssen. Bereits gekaufte Karten können zurückgegeben werden.

Während die Apassionata World GmbH auf alternative Tourtermine in Leipzig, Berlin und Chemnitz verweist, heißt es bei der FVG, dass man sich aus den Streitigkeiten zwischen den beiden Apassionata-Parteien heraushalte.

Dennoch habe man für Riesa eine Pferdeshow in gewohnter Qualität erhalten wollen – und deshalb die Arena an einen dritten Veranstalter vermietet. Nun kommt die Münchener SenseUp Entertainment GmbH im Oktober mit einem Programm nach Riesa. Der Name der neuen Marke: „Apassionata Der Traum“.