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Zoff ums Königsufer

Das Areal an der Augustusbrücke soll bebaut werden. Wie, darüber gibt es verschiedene Meinungen.

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Von Sarah Grundmann

Dresden. Bei einem waren sich die Neustädter Ortsbeiräte am Montagabend weitestgehend einig: Die Idee, einen Wettbewerb zur Bebauung des Neustädter Königsufers zu machen, ist prinzipiell gut. Dieser Vorschlag wurde gemacht, um eine der repräsentativsten Freiflächen Dresdens zwischen der Wiesentorstraße und dem Hotel Bellevue sinnvoll zu gestalten. Mit großer Mehrheit stimmten die Neustädter Ortsbeiräte zu. Für Diskussionen sorgte das Thema trotzdem – darüber, welche Architektur am Fuße der Augustusbrücke gewünscht ist.

So sprachen sich einige Mitglieder der Grünen für eine großteilige Bebauung aus, die sich an das Finanzministerium als bestehendes Gebäude anpasst. „Ich könnte mir zum Beispiel ein Museum für Moderne Kunst vorstellen. Das fehlt in Dresden noch“, sagt Klemens Schneider. Jörg Logé von der CDU ist hingegen der Meinung, dass die neue Bebauung sich an dem Bild vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg orientieren sollte. Das fordert auch die Gesellschaft Historischer Neumarkt. Die vier Bürgerhäuser, die bis 1945 zwischen Blockhaus und Hotel Bellevue standen, sollen wieder aufgebaut werden.

Welche Ideen sich durchsetzen, ist vollkommen offen. Der Bauausschuss muss am Mittwoch sein finales Okay für den Gestaltungswettbewerb geben. Erst dann werden Auflagen ausgearbeitet, an die sich die teilnehmenden Werkstätten halten müssen. Bislang ist nur klar, dass die Bebauung nicht zu nah ans Elbufer rücken soll. Außerdem hatte der Stadtrat sich für den Wiederaufbau des Narrenhäusels ausgesprochen. Der Standort muss jedoch voraussichtlich versetzt werden, weil sonst keine barrierefreie Haltestelle auf der Augustusbrücke eingerichtet werden kann.