Dresden - Die Zufriedenheit mit der deutschen Wiedervereinigung nimmt in der sächsischen Bevölkerung weiter ab. Laut einer repräsentativen Umfrage zwischen November 2008 und Februar 2009 urteilen noch 41 Prozent der Befragten positiv über das Thema. Im Sommer 2008 lag der Wert bei 49,1 Prozent, im Jahr davor bei 53 Prozent. Das Ergebnis sei vermutlich auch durch die aktuelle Krise beeinflusst, teilte die Staatsregierung am Donnerstag mit. Sie hatte die Studie in Auftrag gegeben, deren erste Ergebnisse am 24. März vorgestellt wurden. Die Agentur Aproxima aus Weimar (Thüringen) interviewte dazu 1011 Bürger im Freistaat.
Verschlechterungen sahen die Befragten vor allem bei Kriterien wie Lebenshaltungskosten (75,9 Prozent), Arbeitsatmosphäre (47,4), aber auch in den Beziehungen zu den Nachbarn (28,2) und der Situation der Kinder (34,4). Gebessert haben sich seit 1990 dagegen das Erscheinungsbild der Städte (80,1), die Urlaubsmöglichkeiten (79,9), die Chancen auf Bildung (53,7), Freizeit (52,7) und Karriere (53,6).
Die ab 1972 Geborenen sehen laut Studie die Veränderungen zum Besseren deutlicher als ihre älteren Mitbürger. Staatskanzleichef Johannes Beermann (CDU) sprach von einem „Optimismus der jüngeren Generation“. Dabei würden die Jüngeren diese Verbesserungen eher vermuten, da sie wegen ihres Alters die Situationen von früher wie Aussehen des Stadtbildes oder Freizeitmöglichkeiten nicht genau kennen könnten, heißt es in den Ergebnissen. (dpa)