Tilo Berger
Bus- und Bahnfahrer im gesamten Landkreis Görlitz und im früheren Landkreis Bautzen müssen ab Sonnabend tiefer in die Tasche greifen. Die Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) hatte das so im November 2014 in einer öffentlichen Sitzung beschlossen. Die SZ fasst hier die wichtigsten Veränderungen zusammen.
Das wird teurer
Der Preis für eine Erwachsenen-Tageskarte steigt von 11 auf 12 Euro. Das Ticket gilt für alle Züge und Busse im Zvon-Gebiet sowie für die Görlitzer Straßenbahn.
Der niedrigste Fahrpreis überhaupt – für kurze Strecken – steigt von 1,40 auf 1,50 Euro. Die teuerste Einzelfahrt kostet bisher 9,70 Euro, dann 10,50 Euro. Der Preis für die günstigste Vier-Fahrten-Karte steigt von 5,30 auf 5,60 Euro. Für die teuerste Vier-Fahrten-Karte sind statt 36,10 Euro drei Euro mehr zu berappen.
Die billigste Monatskarte kostet bisher 38 Euro, ab August ist dafür ein Euro mehr fällig. Der Preis für die teuerste Monatskarte für lange Strecken steigt von 170,50 auf 176 Euro. Tageskarten in den Stadtverkehren kosten 3,50 Euro, also 50 Cent mehr.
Teurer werden auch die Verbund-Monatskarten für Senioren. Sie kosten künftig 42 statt 39 Euro. Außerdem steigt das Mindestalter von 60 auf 63 Jahre. Aber: Wer heute oder morgen seinen 60. Geburtstag feiert, kann noch ein Abonnement für diese Monatskarten erwerben und selbige nutzen, ohne schon 63 zu sein. Die Senioren-Monatskarte kostet im Abo 34 Euro.
Teurer wird auch das Schwarzfahren. Wer künftig ohne gültigen Fahrschein erwischt wird, muss 60 statt bisher 40 Euro berappen. Das ist in ganz Deutschland so.
Diese Preise ändern sich nicht
Eine Tageskarte für den gesamten Verkehrsverbund kostet für Ermäßigte auch in Zukunft acht Euro. Ebenso unverändert bleiben die Preise für Fahrradtageskarten, Fahrradmonatskarten, 18-Uhr-Abendkarten, Flexx-Tickets und Super-Sommer-Ferien-Tickets.
Diese Angebote sind neu
Auch künftig gibt es Kleingruppenkarten, mit denen bis zu fünf Personen alle öffentlichen Verkehrsmittel im Zvon-Gebiet nutzen können. Neu ist, dass sich der Preis für dieses Ticket künftig nach der Anzahl der Mitfahrer richtet. Reisen zwei Personen, kostet die Karte wie bisher 22 Euro. Für drei Reisende kostet sie 24, für vier Personen 25 und für fünf Fahrgäste 26 Euro. Ähnlich staffeln sich die Preise für das grenzüberschreitende Euro-Neisse-Ticket.
Als neues Angebot gibt es ab August Wochenkarten für die Stadtverkehre im Zvon-Gebiet. Sie kosten zwölf Euro für Erwachsene, neun für Ermäßigte.
Für alle Schüler im Verbundgebiet wird ein Freizeitticket eingeführt. Dabei denkt der Zvon vor allem an Schüler, die so nahe an ihrer Schule wohnen, dass sie keinen Anspruch auf einen gestützten Fahrschein haben. Mit dem neuen Ticket können sie nicht nur von der Schule nach Hause fahren, sondern kreuz und quer durch das Zvon-Gebiet. Es gilt an Schultagen nach 13 Uhr. An Wochenenden, Ferientagen und Feiertagen gilt das Ticket ganztägig. Es kostet 20 Euro, im Abonnement 17 Euro.
Kinder können in Begleitung eines Erwachsenen künftig bis zur Einschulung kostenfrei den Nahverkehr nutzen. Bisher galt, dass Kinder ab sechs Jahren einen ermäßigten Fahrschein brauchen.
Das gilt für schon gekaufte Fahrkarten
Alle Fahrausweise, deren Preis sich nicht erhöht, können auch weiterhin verwendet werden. Einzelfahrscheine, Tagestickets, Monats- und Wochenkarten zum alten Preis können letztmalig morgen entwertet werden. Vier-Fahrten-Karten zum alten Preis können innerhalb von drei Monaten genutzt werden, wenn die Entwertung mindestens eines Abschnittes dieser Karte spätestens morgen erfolgt. Nicht genutzte Fahrausweise zum alten Preis – bei Vier-Fahrten-Karten darf keine Entwertung vorgenommen worden sein – können innerhalb von drei Monaten bei dem Unternehmen umgetauscht werden, bei dem sie erworben wurden.